Chávez-Regierung beklagt Morde

CARACAS afp ■ In Venezuela sind nach Angaben der Regierung in den vergangenen Jahren 140 Bauernvertreter von Auftragskillern ermordet worden. Bezahlt würden die Killer von denjenigen, die in Venezuela Land zu verlieren hätten, sagte Innenminister Jesse Chacón am Dienstag in Caracas. „Hinter diesen Morden stecken die Großgrundbesitzer.“ Die von Chacón genannte Zahl bezieht sich auf einen Zeitraum von knapp fünf Jahren. Im November 2000 hatte die Linksregierung von Präsident Hugo Chávez eine Bodenreform erlassen, deren erklärtes Ziel die „Abschaffung des Großgrundbesitzes“ ist. Chacón kündigte ein hartes Vorgehen gegen die Auftraggeber an. „Der Auftragsmörder interessiert mich nicht“, sagte der Innenminister. „Mich interessiert der Landbesitzer, der hinter dem Auftrag steht, denn er ist der geistige Drahtzieher.“ Demnächst werde ein neues Polizeigesetz erlassen, das den Einsatz von Polizisten in ländlichen Regionen regeln und den Bauern Schutz bieten werde. Die venezolanischen Großgrundbesitzer sehen in dem Gesetz zur Bodenreform eine De-facto-Enteignung.