Abschiebecharter in Kabul gelandet

PARIS/BERLIN taz ■ Für 40 Afghanen (25 wurden in Frankreich und 15 in Großbritannien verhaftet) endete der Traum von Europa in einem Abschiebecharter, der gestern Vormittag in Kabul gelandet ist. Auf der erzwungenen Rückreise wurden sie von britischen und französischen Polizisten bewacht. Frankreichs Innenminister Nicolas Sarkozy versicherte, es werde weitere „europäische Abschiebecharter“ geben: „Mir liegen auch Anfragen aus Deutschland und aus Spanien vor.“ Sein Polizeisprecher nannte die Kollektivabschiebungen „schnell, effizient und ökonomisch“. Asyl- und Menschenrechtsgruppen protestieren sowohl gegen Abschiebungen in das Krisenland Afghanistan als auch gegen das Prinzip von europäischen Kollektivabschiebungen (www.gisti.org/doc/actions/2005/charters/afghans.html). Pro Asyl fürchtet, dass solche Sammelabschiebungen künftig regelmäßig stattfinden. Damit würden die Verantwortlichkeiten noch undurchsichtiger. Zudem könnten Betroffene nicht mehr auf deutsche Mindeststandards für Abschiebungen hoffen. DORA, AGX