Kita-Küchen bleiben kalt

WARNSTREIK Ver.di fordert Tarifvertrag für Hauswirtschafterinnen städtischer Kindergärten

Laut Ver.di gibt es beim Küchenpersonal städtischer Kitas Gehaltsunterschiede von über 30 Prozent

Die Gewerkschaft Ver.di hat für heute alle Beschäftigten der Hamburger Vereinigung Kita Service Gesellschaft (VKSG) zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Betroffen seien etwa 750 Küchen-Mitarbeiter und Reinigungskräfte in den 178 Einrichtungen der Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten, sagte Gewerkschaftssekretärin Sigrid Ebel. Es gehe um Lohngerechtigkeit und einen Tarifvertrag für den Bereich Hauswirtschaft, den die städtische „Vereinigung“ bereits 2005 in die Tochtergesellschaft VKSG ausgegliedert hatte.

„Die ungerechte Bezahlung und der tariflose Zustand müssen ein Ende haben“, sagte Ebel. „Deshalb bleiben am Mittwoch die Küchen kalt.“ Ein großer Teil der Küchen- und Reinigungskräfte der „Vereinigung“ würde in der Tochtergesellschaft mit abgesenkten Gehältern und ohne Tarif arbeiten. Doch nicht allen Beschäftigten sei 2005 gekündigt oder ein neuer Vertrag aufgezwungen worden, so Ebel. Darum gebe es im Bereich Hauswirtschaft bei der „Vereinigung“ für die gleiche Arbeit Gehaltsunterschiede von über 30 Prozent.

Diese Darstellung kann Katja Nienaber, Kaufmännische Geschäftsführerin der Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten nicht nachvollziehen. Der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes, den die Gewerkschaft für VKSG-Mitarbeiter fordere, sei für hauswirtschaftliche Leistungen allerdings nicht üblich. Die Tochtergesellschaft zahle bereits mehr als der Tarif für Catering oder Gebäudereinigung vorsehe.

Gewerkschafterin Ebel lehnte diesen Vergleich ab: „Die Kollegen leisten auch pädagogische Arbeit. Sie besprechen mit Eltern Ernährungspläne und vermitteln Kindern gesunde Ernährung.“ Deswegen seien höhere Löhne angemessen.

Die Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten gehört zu 100 Prozent der Stadt und ist der größte Kitaträger. (epd/dpa)