meinungsstark
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Klimaschutz scheint unwichtig

„Kritik an intransparenten Entschädigungen“,

taz vom 2. 7. 20

Kohleausstieg bis 2038 und Hambacher Restsee bis 2100.

Die zeitlichen und monetären Dimensionen sind unfassbar. Der Kohleausstieg wird möglicherweise vorsätzlich bis 2038 vertrödelt. Und der Hambacher Restsee soll bis 2100 verfüllt sein. Bei diesen Dimensionen zeigt sich, dass der Klimaschutz immer noch irrelevant ist. Proteste spielen keine Rolle und die wenigen Protagonisten für den Klimaschutz werden bei der Kohlekommission mal eben über den Tisch gezogen. Anstatt sich während der laufenden Verhandlungen zu wehren, wird jetzt argumentiert, man hätte ja doch etwas erreicht. Für den teuren Rückbau der Tagebaue im Rheinischen Revier erhält alleine der Energiekonzern RWE 2,6 Milliarden Euro. Und die Kraftwerksbetreiber sollen Entschädigungen in Höhe von bis zu 4,35 Milliarden Euro für die Stilllegung ihrer Anlagen erhalten. Peter Inden, Windeck-Dattenfeld

Mit Seilen gegen Rassismus

„Hoppe, hoppe Reiter“,

taz vom 30. 6. 20

Seit dem Mord an Georg Floyd ist ein Damm geborsten und schon viele Statuen von Männern von der „Confederacy“ wurden gekippt, in Ketten gelegt, zerstört. Auch im Rest der Welt gucken Menschen nun um sich und finden verewigte historische Figuren, die mit Sklaven handelten oder auch sonst rassistisch und gewalttätig unterwegs waren. Wenn diese symbolischen Akte helfen, den Impuls zu geben für eine wirkliche Wende weg vom internalisierten und institutionalisierten Rassismus, dann her mit den Seilen und den Baggern. Und dann weiter mit den schwierigen Gesprächen in Schulen, Familien und Institutionen. Sofia Rodriguez, Frankfurt a. Main

Spielernatur

„Weiter so, Mr President!“,

taz vom 5. 7. 20

Donald Trump gerät immer mehr in Panik. Sämtliche Meinungsumfragen richten sich gegen ihn. Er verhält sich wie ein Spieler in Las Vegas, der eine Pechsträhne hat, und setzt seine letzte Wette auf die Ängste vieler weißer Amerikaner. Es ist eine abscheuliche Politik, die die primitivsten Regungen der Menschen anspricht. Die Zukunft der USA als Republik ist in großer Gefahr, wenn Trump in November nicht abgewählt wird. Seán Adamson, München