Kitas machen früher auf

Weil die Corona-Ansteckungszahlen so niedrig sind, dürfen ab 18. Juni wieder alle Kinder in die Kitas

Wann es wieder einen normalen Regelbetrieb geben könne, sei derzeit noch nicht absehbar

Nach monatelangen Corona-Einschränkungen dürfen in Hamburg vom 18. Juni an wieder alle Kinder – unabhängig von ihrem Alter – die Kindertagesstätten besuchen. In Absprache mit den Trägern solle in einem eingeschränkten Regelbetrieb zunächst eine Betreuung von 20 Stunden pro Woche möglichst an drei Wochentagen gewährleistet werden, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Montag. Das Infektionsgeschehen sei in Hamburg auf einem „beherrschbaren Niveau“. Deshalb sei es möglich, alle Kinder früher als geplant wieder in die Kitas zurückkehren zu lassen.

„Die Erfahrungen aus der Praxis der vergangenen Wochen zeigen uns, dass sich kein Infektionsgeschehen in den Kitas entwickelt hat“, sagte die Senatorin. „Dennoch: Das Virus ist nicht verschwunden, und es ist weiter Umsicht und auch etwas Rücksicht von allen gefordert.“ Allen Kita-Beschäftigten würden freiwillige Coronatests angeboten. Die Kosten dafür übernehme die Stadt.

Die CDU begrüßte die Öffnung der Kindertagesstätten für alle Kinder. „Es wurde wirklich Zeit“, erklärte die familienpolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion, Silke Seif. „Kinder brauchen Kinder. Umso dramatischer ist es, dass viele Kinder seit drei Monaten nicht mehr in den Kitas mit anderen Kindern spielen konnten.“ Wichtig sei nun, „dass Hygienekonzepte der Kitas verlässlich umgesetzt und eingehalten werden.“

Es handele sich zunächst um einen eingeschränkten Normalbetrieb. Deshalb könnten Eltern nicht „das volle Programm und noch nicht wieder den vollen Umfang von den Kitas erwarten“, betonte Jens Stappenbeck, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Hamburg. „Fehlendes Personal in Risikogruppen und umfangreiche Hygieneanforderungen führen zu notwendigen Einschränkungen.“

Bis zur Rückkehr zum Regelbetrieb seien Eltern vom Kita-Beitrag befreit, sagte Leonhard. Den Trägern würden die Ausfälle der Elternanteile im Kita-Gutscheinsystem von der Stadt erstattet. Wann es wieder einen normalen Regelbetrieb geben könne, hänge vom Infektionsgeschehen ab und sei derzeit noch nicht absehbar. (dpa)