„Ständig experimentieren“

Drama „Was bleibt“ vereint Text, Raum und Musik

■ ist Schauspieler und Regisseur. Foto: Privat

taz: Herr Pflug, Sie bezeichnen Ihre Produktionen als „postdramatisches Theater“. Was muss sich der Theater-Laie darunter vorstellen?

Tobias Pflug: Die Theaterstücke sind nicht im dramatischen Bereich angesiedelt. Ich arbeite mit entgegengesetzten Textflächen. Das heißt, dass es viele Monologe und Chor-Passagen gibt. Die Sprache dient eher der Zustandsbeschreibung, als dass sie Handlungen ausdrückt.

Warum interessieren Sie sich für das postdramatische Theater?

Das kommt aus meiner Sozialisation. In der Bremer Jugendtheatergruppe B.E.S.T. haben wir sehr viel experimentiert. Mich interessiert daran vor allem das ständige Experimentieren mit den unterschiedlichen Komponenten, aus denen Theater besteht. Man kann nicht nur über die Schauspieler Einfluss auf sein Publikum nehmen, sondern auch über Raum und Licht.

Wie gestalten Sie das Bühnenbild mit Hilfe dieser Elemente?

Bei unserer aktuellen Produktion „Was bleibt“ gibt es kein Bühnenbild. Alle Räume entstehen durch Licht und Bilder, die mit einem Beamer projiziert werden. Außerdem ist für das Stück Musik komponiert worden, die die Texte unterstützt.

Musik und Bühnengestaltung gewinnen im postdramatischen Theater also an Bedeutung?

Genau, denn mein Ziel war es, dass Text, Raum und Musik für sich gedacht werden können. Unabhängig voneinander sollen sie dem Zuschauer das Thema des Stückes vermitteln.

INTERVIEW: Christoph Pagel

„Was bleibt“, 20 Uhr, Concordia