Hoffnung für Werft

NORDSEEWERKE Thyssen-Krupp in Emden kündigt vorerst niemandem und setzt auf Windkraft

Neue Hoffnung für den Schiffbau und die Arbeitsplätze bei den Nordseewerken in Emden nährt ein Zukunftsvertrag, den Arbeitgeber, IG Metall Küste, Betriebsrat und die niedersächsische Landesregierung unterzeichnet haben. Danach soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben und in einem Jahr erneut über die Verteilung der Schiffbau-Aufträge beraten werden. „Damit wurde das Aus für den Schiffbau verhindert“, freut sich Heino Bade, Vertreter der IG Metall im Aufsichtsrat des Mutterkonzerns Thyssen-Krupp Marine System (TKMS) über den Erfolg monatelanger Proteste der Beschäftigten (taz berichtete).

TKMS verkauft die Emder Werke an den Windanlagenhersteller Siag, behält aber einen 20-prozentigen Anteil. Der Schiffbau soll auslaufen. Das Schicksal der übrigen TKMS-Werften – HDW in Kiel und Blohm+Voss in Hamburg – ist offen. Die IG Metall befürchtet, dass der Konzern aus dem zivilen Schiffbau aussteigen will.

TKMS-Chef Hans Christoph Atzpodien sagte, wenn die Windkraft-Fertigung der Siag in Emden deutlich hinter den Erwartungen bleibe, werde eine Fortführung des Schiffbaus noch einmal erwogen. Er sei aber sicher, dass das Windkraft-Konzept aufgehen werde.

Dem Zukunftsvertrag zufolge sollen in Emden mehr als 700 Beschäftigte zur Siag wechseln, 375 bleiben bei TKMS. 100 Mitarbeiter sollen freiwillig oder über Altersteilzeit ausscheiden. SMV