Chronik des Friedensprozesses

31. August 1994: Sinn Féin, der politische Arm der IRA, ruft erstmals einen einseitigen Waffenstillstand aus, der Friedensgespräche ermöglicht, allerdings 1995 mit einem Bombenanschlag in London endet.

16. Mai 1997: Die neu gewählte Labour-Regierung unter Tony Blair beginnt Verhandlungen mit der Sinn Féin. Neuer Waffenstillstand.

10. April 1998: Die Regierungen Irlands, Großbritanniens sowie die nordirischen Parteien schließen das Karfreitagsabkommen. Darin bekommt Nordirland Selbstverwaltung und der Vertrag legt eine Entwaffnung der katholischen und protestantischen paramilitärischen Verbände fest. Außerdem muss Irland seinen Anspruch auf Nordirland aufgeben. IRA lehnt Entwaffnung ab.

25. Juni 1998: Erste Wahlen zum Autonomieparlament. Die gemäßigte Ulster Unionist Party (UUP) und Social Democratic & Labour Party (SDLP) gewinnen; ihre Führer David Trimble und John Hume erhalten später den Friedensnobelpreis.

15. August 1998: Die Splittergruppe Real IRA tötet bei einem Bombenanschlag in Omagh 29 Menschen.

2. Dezember 1999: Autonomieregierung eingesetzt.

11. Februar 2000: Autonomieregierung wieder abgesetzt wegen ausbleibender IRA-Entwaffnung.

23. Oktober 2001: Eine internationale Entwaffnungskommission bestätigt, dass die IRA mit der Waffenabgabe begonnen habe. Autonomieregierung wieder eingesetzt.

14. Oktober 2002: Autonomieregierung wieder suspendiert nach Berichten über Spione der IRA in der Verwaltung.

26. November 2003: Neuwahlen in Nordirland. Statt UUP und SDLP siegen die radikalen Parteien Democratic Unionist Party (DUP).

20. Dezember 2004: Beim bislang größten Bankraub in der britischen Geschichte erbeuten die Täter in Belfast umgerechnet ca. 38 Millionen Euro. Polizei und Regierungen beschuldigen die IRA der Tat.

30. Januar 2005: Robert McCartney wird vor einem Pub nach IRA-Manier erstochen.

28. Juli 2005: Die IRA schwört in einer Erklärung der „bewaffneten Kampagne“ ab. TAZ