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US-Schulöffnungen: Trump gegen Fauci

US-Präsident Donald Trump hat sich für eine baldige Öffnung von Schulen ausgesprochen und sich damit von Coronawarnungen des führenden Immunologen Anthony Fauci distanziert. Gouverneure sollten darauf hinarbeiten, den Unterricht in ihren Staaten wieder zuzulassen, forderte Trump am Mittwoch. Er teilte zudem einen verbalen Seitenhieb gegen Fauci aus. Dem Regierungsberater warf er vor, es beim Thema Schulöffnungen „allen Seiten recht machen“ zu wollen. Erst am Dienstag hatte Fauci vor einem Komitee des US-Senats vor einer übereilten Öffnung gewarnt. Es könne zu mehr Todesfällen und wirtschaftlichem Schaden führen, wenn Schulen zu früh geöffnet würden. Trump erklärte mit Blick auf Faucis Anhörung, dessen Antwort halte er nicht für akzeptabel. Das Coronavirus habe nur „sehr geringe Auswirkungen auf junge Leute“. (ap)

Brasilien bekommt Corona nicht in den Griff

Brasilien kämpft mit einem Negativrekord neuer Coronavirusfälle. Die Regierung bestätigte 11.385 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, womit sich die Gesamtzahl der Fälle auf 188.974 erhöhte. Damit überholte Brasilien Frankreich, das offiziell 177.000 Fälle meldete. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro drängt auf schnelle Wiedereröffnung der Wirtschaft. Er glaubt, verlorene Arbeitsplätze würden mehr Schaden anrichten als die Krankheit selbst. „Wir werden den Punkt erreichen, an dem hungrige Menschen auf die Straße gehen“, sagte Bolsonaro. Im Gegenzug werfen ihm die Bundesstaaten vor, die Coronakrrise herunterzuspielen. Bolsonaro hatte Fitnessstudios und Schönheitssalons zu „wesentlichen“ Dienstleistungen erklärt, Das Wirtschaftsministerium prognostizierte am Mittwoch, Brasiliens Wirtschaft werde im Jahr 2020 um 4,7 Prozent schrumpfen. Jede Woche unter Quarantänemaßnahmen koste die Wirtschaft 3,15 Milliarden Euro. (rtr)

Japan: Ausnahmezustand weitgehend aufgehoben

Angesichts sinkender Infektionszahlen hat Japans Regierungschef Shinzo Abe den wegen der Coronapandemie ausgerufenen Ausnahmezustand in fast allen Teilen des Landes wieder aufgehoben. Ausgenommen blieben nur die Hauptstadt Tokio, die Wirtschaftsmetropole Osaka sowie die nördliche Insel Hokkaido, von wo noch täglich neue Infektionsfälle gemeldet werden, sagte Abe am Donnerstag. Er hatte zu Monatsbeginn den Ausnahmezustand bis zum 31. Mai verlängert, weil die Zahl der neuen Infektionen nicht in dem erhofften Ausmaß abgenommen hatte. Zuletzt meldeten die Behörden landesweit aber nur noch 55 neue Infektionsfälle, davon 10 in Tokio. Insgesamt wurden in Japan bislang 16.000 Infizierte registriert, 687 von ihnen starben in Folge der Infektion mit Sars-CoV-2. Der Ausnahmezustand ist in Japan weniger restriktiv als in anderen Ländern. (afp)