Wiedersehen nach drei Monaten

Präsenz- und Fernunterricht im Wechsel: Diese Woche öffnen die Schulen wieder für alle Klassenstufen

Nach drei Monaten Ferien und Online-Unterricht sollen in dieser Woche alle Hamburger Schüler ihre Lehrer wiedersehen. Angesichts der verlangsamten Ausbreitung des Coronavirus sollen sie ein- oder zweimal pro Woche zur Schule gehen. Der Präsenz- und Fernunterricht werde in den nächsten vier Wochen im Wechsel erfolgen, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag. Vor den am 25. Juni beginnenden Sommerferien werde es aber keinen normalen Schulbetrieb geben. Eine Rückkehr zur Normalität hält der Senator nach den Sommerferien im August für möglich. Wegen der Ansteckungsgefahr waren die Schulen nach den Märzferien nicht wieder geöffnet worden.

Fernunterricht kein Ersatz

Die Schulen seien mit dem Online-Unterricht weit gekommen, sagte Rabe. „Aber wir sollten nicht so tun, als ob der Fernunterricht den herkömmlichen Unterricht ersetzen kann.“ Ein Teil der rund 200.000 Hamburger Schüler war bereits Anfang Mai wieder zur Schule gegangen. Dazu zählten die Klassenstufen 6, 10, 11 und 12 der Gymnasien, die Jahrgänge 9, 10, 12 und 13 an den Stadtteilschulen, die 4. Klassen an Grundschulen sowie die Schüler der Sonderschulen und Berufsschulen.

Schüler und Lehrer müssen sich beim Unterricht an die Corona-Schutzregeln halten und besonders auf das Abstandsgebot achten. Die Klassen werden geteilt. Die Schulen werden jetzt häufiger gereinigt. Eine grundsätzliche Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung gibt es nicht. Rabe nahm am Montag in einer Grundschule im Stadtteil Eilbek die ersten Masken einer Spende von insgesamt 50.000 Stück entgegen. Er dankte dem Gründer des Online-Versandhandels About You, Tarek Müller, für die Unterstützung.

Lehrer und andere Beschäftigte der rund 380 Hamburger Schulen waren von der Behörde bereits vor den Maiferien mit Masken versorgt worden. Mitarbeiter an speziellen Sonderschulen bekommen wegen der besonderen Bedingungen dort persönliche Schutzausrüstungen. Dazu zählen OP-Masken und Schutzkittel. Beim Luftfahrtzulieferer Hamburg Aviation Cluster lässt die Schulbehörde 9.000 Desinfektionsmittelspender im 3D-Druck herstellen.(dpa)