„Zynisches Spiel“

Förderausschuss für Weiterbildung wehrt sich gegen Halbierung der Bildungszuschüsse auf 1,2 Millionen Euro

bremen taz ■ „Eine gesellschaftliche Spaltung wird sich vollziehen“, prognostiziert Caren Emmenecker vom Förderausschuss für Weiterbildung. Der Zusammenschluss von 14 Bremer Weiterbildungsträgern wehrt sich gegen Pläne von Bildungssenator Willi Lemke (SPD). Dieser will einem internen Papier zufolge, die öffentlichen Zuschüsse für Weiterbildung bis 2007 um über 50 Prozent kürzen. „Für viele Menschen wird Weiterbildung dann unbezahlbar“, sagt Emmenecker.

Die geplanten Einschnitte betreffen vor allem „Menschen, die sich ihre Bildung auf dem freien Markt nicht kaufen können,“ warnt Hans-Gerhard Klatt vom Evangelischen Bildungswerk. Insbesondere Migranten oder Angehörige bildungsferner Schichten zählten dazu. Klatt forderte, das Thema gesamtgesellschaftlich zu betrachten. Weiterbildung halte eine Gesellschaft im Umbruch aufrecht.

Bislang fließen rund 2,4 Millionen Bremer Bildungs-Euro an die anerkannten Weiterbildungsträger. Zwar mache dieser Betrag nur zehn Prozent des Gesamtvolumens der öffentlichen Weiterbildungseinrichtungen aus. Doch sei er der Grundstock, um qualifiziertes Personal zu halten – das wiederum Drittmittel einwerbe. „Diese Leute in Schlüsselpositionen garantieren die Arbeit unserer Einrichtungen“, betont Barbara Loer, Chefin der Bremer Volkshochschule. Eine Halbierung der Zuschüsse auf 1,2 Millionen Euro würde daher überproportionale Folgen haben. Ihre Prognose: Statt der 70.000 TeilnehmerInnen, die 2004 Kurse der VHS oder der Wirtschafts- und Sozialakademie besuchten, werden es 2007 nur noch 20.000 sein. sas