KURDENKONFLIKT
: PKK entführt türkischen Abgeordneten

DIYARBAKIR | Im Konflikt zwischen kurdischen Rebellen und der Türkei haben PKK-Kämpfer erstmals einen türkischen Abgeordneten entführt. Hüseyin Aygün von der Republikanischen Volkspartei (CHP) sei am Sonntag „in Gewahrsam“ genommen worden, hieß es in einer gestern über die prokurdische Nachrichtenagentur Firatnews verbreiteten PKK-Erklärung. Die türkische Armee suchte mit einem Großaufgebot nach dem entführten Abgeordneten.

Die Rebellen warnten in ihrer Erklärung, ein Eingreifen der Armee würde Aygüns Leben gefährden. Der Politiker war nach Angaben aus Sicherheitskreisen am Sonntag in seinem Wahlkreis nahe der Stadt Tunceli im Osten der Türkei unterwegs, als Rebellen das Auto auf der Straße stoppten und ihn entführten. Sie ließen die Begleiter des Abgeordneten, einen Journalisten und einen Assistenten, zurück. Aus dem Umfeld von Aygün heiß es, die Entführer hätten gesagt, sie würden ihn „in wenigen Tagen“ wieder freilassen. Der 42-jährige Anwalt Aygün hatte den Zorn der PKK auf sich gezogen, als er die Miliz zur Niederlegung der Waffen aufforderte. (afp)