5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 Ein Virus kennt keine Moral
Der britische Premierminister Boris Johnson wurde Anfang der Woche aufgrund seiner Covid-19-Erkrankung in ein Londoner Krankenhaus eingeliefert, Intensivstation. Schon als bekannt wurde, dass er sich infiziert hatte, mutmaßten einige, dass es womöglich einen (gerechten) Gott gebe. Nach Verschlechterung seines Zustands setzte wiederum ein weltweites Gebet ein (#prayforboris, Donald Trump, Benjamin Netanjahu …). Es ist aber schlicht ein Virus. Und Johnson auch schon wieder von der Intensivstation runter. Get well soon!
2 Beton brennt nicht gut
Das ein oder andere sardonische Grinsen mag über die Gesichter von Architekturkennern gehuscht sein, als sich die ersten Bilder von dem brennenden Berliner Wiederaufbau-Stadtschloss über die sozialen Medien verbreiteten. Tatsächlich aber waren lediglich zwei Bitumenbehälter auf dem Dach in Flammen aufgegangen, und eine Propangasflasche war „verknallt“. Die schwere Rauchentwicklung verrußte Teile der Fassade. Immerhin: Patina schon vor Eröffnung! Gute Besserung für den verletzten Bauarbeiter!
3 Pandas sind schamig
Die Pandas Ying Ying und Le Le leben seit 2007 als Paar in einem Hongkonger Freizeitpark – den letzten dokumentierten Sex hatten sie 2010. Weil sie sich ständig beobachtet fühlten? Kaum hat der Park seine Pforten wegen des Coronavirus geschlossen, haben die beiden wieder Interesse aneinander gefunden. Woher wir das wissen? Der Ocean Park hatte nichts Besseres zu tun, als sogleich Fotos von den koitierenden Tiere zu veröffentlichen. Bärenporno. Geht’s noch?
4 Maskenentgegennehmen ist das neue Gummistiefeltragen
Am Münchner Flughafen traf Mitte der Woche eine Lieferung Masken aus Shanghai ein. Vor Ort wurde sie von Ministerpräsident Markus Söder, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (warum durfte der eigentlich mit?) und Lufthansa-Luftbrücken-Chef Carsten Spohr in Empfang genommen. Ortstermin mit Fotografen. Besser sah nur Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán aus, als er Ende März seine chinesischen Masken am Budapester Flughafen abholte.
5 Christian Lindner hat Ikea-Regale
In einem aktuellen Homeoffice-Video von Christian Lindner ist erkennbar, dass der FDP-Vorsitzende übereinandergestapelte Expedit-Regale für die Bücheraufbewahrung einsetzt. Krass gebräunt war er auch, mit weißen Flecken von der Sonnenbrille. Und was hat er gesagt? Ach, egal.
Martin Reichert
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
