das ding, das kommt
: Das große Schließen

So sehen sie zum Teil wirklich noch aus, die Schlüsselbunde, mit denen nun die Türen der Kulturinstitutionen verschlossen werden Foto: Livrustkammaren (The Royal Armoury)/Jens Mohr/CC BY-SA

Weil wir in den kommenden Monaten angesichts der Coronaviruskrise deutlich näher zusammenrücken müssen (im übertragenen Sinne), indem wir uns räumlich nicht mehr so oft nahekommen (im übertragenden Sinne also), ging es seit Donnerstag alles ganz schnell. Im Minutentakt trudelten die Meldungen ein, welche Häuser für die kommenden Wochen komplett die Türen schließen: Von den staatlichen Theatern, Konzerthäusern und Museen im Norden über das autonome Zentrum Rote Flora in Hamburg bis zu kleinen Lesungen im Café nebenan – was abgesagt werden kann, wird abgesagt, um die Kurve der Infizierten so flach wie möglich zu halten.

Wann es wie wo weitergeht – und wer dabei unter die Räder geraten wird: Alles noch gar nicht einzuschätzen. Das ist brutal, nicht nur für all diejenigen, die in der „Kulturszene“ im weitesten Sinne arbeiten und nun ganz akut von Verdienstausfällen oder gar der Schließung ihres Betriebs bedroht sind, sondern auch für unsere freien Autor*innen, die für uns unermüdlich durch die Lande ziehen, um von Theaterstücken oder Ausstellungen zu berichten: Sie stehen nun ebenfalls ganz plötzlich vor ernsthaften existenziellen Problemen.

Wie es mit der Kulturberichterstattung der taz nord in den kommenden Wochen weitergeht, darüber sprechen wir nun auch mit unseren Autor*innen intensiv. Bis dahin: Bleiben Sie vor allem gesund! Robert Matthies