meinungsstark
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Verteidigt die Kinder, die da sind!

„Ganz rechter Protest gegen Schwangerschaftsabbrüche“, taz vom 9. 3.20

Jetzt gesellen sich also auch rechte Gruppen zu christlichen FundamentalistInnen und radikalen AbtreibungsgegnerInnen. Während alle ein Lebensrecht für Ungeborene einklagen, scheinen sie die Lebenden zu vergessen. Warum beten diese Leute nicht auch für die Flüchtlingskinder, die in Syrien auf der Flucht unterwegs sind oder in den griechischen Lagern ein trauriges Leben führen, die vielleicht ertrinken, verhungern oder erfrieren. Wie kann es sein, dass für etwas ein Recht eingefordert wird, das lediglich aus einem Zellklumpen besteht, geborenen Menschen aber das grundsätzliche Recht auf Leben und Unversehrtheit beschnitten werden soll?

Helga Schneider-Ludorff, Oberursel

Dummer Macho-Mist

„Corona, du Hurensohn!“, taz vom 10. 3. 20

Streichen Sie das Wort Hurensohn aus ihrem Wortschatz! Es ist eine massive Beleidigung von Frauen und Familien und nirgendwo angemessen. Ingrid Schmall, Bornheim

„Wo kämen wir hin ...“

„Dieter Reiter über OB-Wahlen in Bayern: ‚Die Kompetenz wird nicht genutzt‘“, taz vom 10. 3. 20

Es freut mich, dass Dieter Reiter in seinem Büro den Spruch hängen hat: „Alle sagen immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.“ Den würde ich ergänzen mit dem Wort von Kurt Marti: „Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin, und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge.“ Harald Riese, Heilsbronn

Liebeserklärung an Nicaragua

„Liebeserklärung an das Universum“, taz vom 3. 3. 20

Nicaragua sollte man schon geografisch korrekt einordnen können – gerade in einer ‚Berichtigung‘. Merke: Nicht alles südlich von Texas ist Südamerika. Volker Scheunert, Hamburg

Verwegen um die Ecken gedacht?

„Sorry, aber das ist keine gute Idee“, taz vom 7./8. 3. 20

Manchmal, Peter Unfried, zweifele ich an meinen Sinnen, wenn ich Ihre Texte mehrfach lese, ohne den genialen Hintersinn zu begreifen – und das angesichts Ihrer Selbsterkenntnis, „man müsste auch sein eigenes Sprechen analysieren und verstehen, dass es auch eine Spielart, nämlich elitärer Populismus sein kann“. Eine wie auch immer sortierte rötlich-grün-bunt-linke Regierung nicht zu bilden, um anderen die Schlagkraft der Opposition nicht zu überlassen, ist verwegen um mehrere Ecken gedacht. Taktik vor, Eigentor!

Es dürfte viele der diversen Wahlgänger und -vrweigerer dazu treiben, so (nicht) abzustimmen wie sie es eben tun, weil sie den kleinkarierten Wankelunmut von Parteizirkeln nicht mehr abkönnen und klare(re) politische Ziele realisiert haben wollen in einer Miteinander-Regierung der politisch vereinbar(t)en Perspektiven.

Die Regierungszusammensetzung opportun und/oder taktisch an der Wirkmacht diverser Oppositionskräfte ausrichten zu wollen, sorry, das halte ich für eine fatal populistische Idee. Horst Felix Palmer, Berlin

Und sie wälzten sich in Mehl ...

„Was fehlt: Nachrichten ohne Corona“, taz vom 10. 3. 20

Danke, liebe tazler/innen, dass ihr diesen derzeitigen Hype wenigstens in den Kopfzeilen nicht mitmacht. Ihr habt weiterhin die „immer etwas anderen Überschriften“!

Übrigens, dem augenblicklichen Hamsterkaufverhalten der Deutschen nach zu urteilen, essen sie alle nur noch Nudeln mit Dosentomaten oder Dosenfleisch, danach haben sie ausgiebig Stuhlgang – und wälzen sich dann prophylaktisch in Mehl. Wenn’s hilft ... Rolf Brombach, Burscheid