Sylvia Prahl
sucht nach den schönsten Spielsachen
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Pünktlich zum Weltfrauentag gibt es dieses Wochenende reichlich Veranstaltungen, die das Schaffen von Frauen in den Mittelpunkt stellen. Am Samstag findet im Science Center Spectrum der „Thementag: Frauen – Naturwissenschaft – Technik“ statt. Denn mal abgesehen von den wenigen berühmten Frauen wie Marie Curie oder Ada Lovelace sind Frauen und ihre Leistungen in Naturwissenschaft und Technik wenig bekannt, obwohl diese genauso bemerkenswert waren wie die ihrer männlichen Kollegen. In der Zeit zwischen 10 Uhr und 18 Uhr (und hoffentlich auch darüber hinaus) werden „Frauen und ihre bedeutenden Rollen in der Wissenschaftsgeschichte wieder sichtbar“ gemacht (www.technikmuseum.berlin, nur Museumseintritt).

In der Alten Nationalgalerie lernen Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren am Samstag um 15 Uhr beim Ausstellungsgespräch „Von Beruf Künstlerin“ Frauen kennen, die sich vor 100 Jahren trauten, Künstlerinnen zu werden. Nicht, dass das für Männer risikolos war, aber Frauen hatten zu der Zeit doch ganz andere Hürden zu nehmen. Welche das genau waren, wird beim Rundgang durch die Sonderausstellung „Kampf um Sichtbarkeit. Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919“ schnell deutlich werden, denn schließlich haben Künstlerinnen wie Paula Modersohn oder Käthe Kollwitz diese in ihren Bildern und Skulpturen mal mehr, mal weniger deutlich thematisiert (4 €, freier Eintritt bis 18 Jahre, Anmeldung über Website).

Eine der bemerkenswertesten Frauen der Kunstgeschichte ist Frida Kahlo. Dieser Tatsache trägt die für Kinder gemachte, aber auch für Erwachsene in ihrer punktgenauen und stringenten Erzählung wunderbare Biografie Frida Kahlo aus der Reihe „Kleine Bibliothek großer Persönlichkeiten“ Rechnung. Die Autorin Isabell Thomas umreißt in wenigen, für Kinder ab 8 Jahren verständlichen Sätzen, Leben und Leiden der mexikanischen Künstlerin, die wie kaum eine andere ihre Gefühle und Sichtweisen in ihrem Werk transportiert hat. Dabei beschreibt sie nicht nur Kahlos außergewöhnliches Schaffen treffend und vermeidet eine zu intensive Beschäftigung mit Kahlos Ehemann Diego Riviera, sondern räumt Kahlos Persönlichkeit viel Raum ein. Eine Zeitleiste und ein Glossar, in dem Begriffe wie Kinderlähmung oder Revolution erklärt werden, machen das von Marianna Madriz mit lebendigen, im Stil an 50er-Jahre-Kinderbücher erinnernden Illustrationen versehene Büchlein zu einem Nachschlagewerk, das auch über die Kindertage hinaus Bestand haben wird (Laurence King Verlag, Berlin, 64 Seiten, Hardcover, 12,90 €).