„Ehrenmorde“ weiterhin verharmlost

Der Extremismusexperte Ah­mad Mansour hat die Verharmlosung sogenannter Ehrenmorde und anderer Gewalttaten gegen Frauen scharf kritisiert. Die „Versuche migrantischer Lobbygruppen, Ehrenmorde unter Migranten mit sogenannten Familiendramen unter Deutschen gleichzusetzen“, seien „unhaltbar“, erklärte der Diplompsychologe. Es lägen Welten zwischen Beziehungstaten, die es überall gebe, und „Verbrechen ‚im Namen der Ehre‘ “.

Am Freitag jährte sich der sogenannte Ehrenmord an der Deutschtürkin Hatun Sürücü zum 15. Mal. Die 23-jährige Mutter wurde wegen ihres selbstbewussten Lebensstils von einem Bruder getötet. Auf Familienehre basierende Strukturen würden auch in der deutschen Gesellschaft oft als Tradition verharmlost, Kritik daran werde als rassistisch bezeichnet, so Mansour. Wer verharmlose und kulturrelativistisch argumentiere, mache sich mitschuldig. (epd)