Goodbye, Spartacus!

Kirk Douglas war wirklich schier unglaublich alt

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Zahlreich sind die Meriten des am Mittwoch höchstbetagt verblichenen Schauspielers Kirk Douglas. Schwurbel-autor Paulo Coelho etwa hob gegenüber dpa das Engagement wider den antikommunistischen Hexenjäger McCarthy der fünfziger Jahre heraus. Andere dankten dem Leinwand-Methusalem für die Erfindung des Stummfilms. Tatsächlich wirkte der alte Recke schon in Hollywood, als Tinseltown noch fest in der Hand der Tongva-Indianer war. Doch erst das Eindringen der Goldsucher und Siedler brachte seine Filmkarriere richtig in Gang – zuvor war die Rolle des virilen weißen Helden in den USA so gut wie unbekannt. Deswegen musste sich der als Issur Danielowitsch Demsky geborene Douglas lange mit der Darstellung europäischer Knallköpfe zufrieden geben. Als Zeitzeuge fiel es ihm leicht, archaische Typen wie den einäugigen Einar aus „Die Wikinger“ und den fidelen Arbeiterführer „Spartacus“ zu verkörpern. Seinen Figuren war der junge Kirk schließlich noch persönlich begegnet. Mit dem Abgang des Urgesteins bewahrheitet sich abermals der Zeus (oder Douglas) zugeschriebene Spruch: „Wen die Götter lieben, den rufen sie früh zu sich.“