Mehr Platz für Frauen

Anlässlich des 120. DFB-Geburtstags fordert Präsident Fritz Keller Unterstützung für den Frauenfußball ein

Modern präsentiert sich der Deutsche Fußball-Bund gern. So weihte der Verband anlässlich seines 120. Geburtstags am Dienstag in Leipzig ein Forschungslabor für E-Sport ein. Der von der Hochschule Mittweida betriebene „Playroom“ in der Leipziger Büttnerstraße 10 wurde in Anwesenheit von DFB-Präsident Fritz Keller eröffnet. Der Anstoß war von Hermann Winkler, Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes, ausgegangen. Von der Idee bis zur Umsetzung hat es drei Jahre gedauert. Künftig soll in zwei Räumen in der Büttnerstraße unter anderem zum Thema „E-Sports & Games-Marketing“ geforscht werden.

Weniger modern ist der DFB mittlerweile im Frauenfußball aufgestellt. Auf einer Podiumsdiskussion in Leipzig wies DFB-Präsident deshalb erneut auf die Verantwortung der Männerprofivereine hin. Er forderte: „Jeder Bundesligist muss sich um Frauenfußball bemühen. Es kann nicht sein, dass Mädchen keinen Platz finden, wo sie kicken können“, sagte Keller. Die Frauen von heute seien „die Mütter von morgen, die dann ihre Kinder auf die Plätze schicken“.

Der Forderung nach gleicher Bezahlung wollte sich Fritz Keller aber nicht anschließen. „In unserer Gesellschaft geht es am Ende auch um Leistung. Das was ich verdiene, kann ich auch ausgeben“, sagte er auf einer Podiumsdiskussion in Leipzig. „Equal Pay gibt es nicht zwischen der Kreisliga und der Bundesliga. Und das ist auch derselbe Sport.“

Die geringere Nachfrage ist laut Keller ein Hauptgrund für die Ungleichheit in der Bezahlung der Sportlerinnen und Sportler.

Mit einer klaren Ansage an Bundestrainer Joachim Löw gab Keller die Ziele für das Männerteam für die Fußball-Europameisterschaft im Sommer vor. „Ich glaube, wir müssen mindestens ins Halbfinale, vielleicht ins Finale kommen. Man muss sich hohe Ziele setzen“, sagte Keller auf einer Podiumsdiskussion anlässlich des 120. DFB-Geburtstages am Dienstag in Leipzig. „Wenn ich die Spielfreude und den Hunger der letzten Spiele sehe, dann lässt mich das hoffen.“

Keller machte deutlich, dass das Turnier im Sommer nach dem Vorrunden-Aus bei der vorigen WM in Russland hohen Stellenwert habe. „Die Spiele in München werden ein Vorbote auf 2024 sein.“ (taz/dpa)