Jede Menge Fersengeld

Einbrecher sägen Schuhladen in Stade auf

Der Schuhdiebstahl in Norddeutschland nimmt offenbar überhand. Immer trickreicher gehen die Galoschenganoven bei ihren Latschenraubzügen vor, immer raffinierter werden ihre Coups. Im niedersächsischen Stade an der Unterelbe haben Diebe jüngst – wie veritable Tresorknacker – ein Loch in die Leichtbauaußenwand an der Rückseite eines Schuhgeschäfts gesägt, um an die begehrte Beute heranzukommen. Mehr als 100 Paar Fußbekleidung haben die sägenden Einbrecher dabei gestohlen, berichtete dpa gestern und schätzte den Schuhschaden im Schuhladen „auf mehrere Tausend Euro“. Vermutlich haben die Täter längst Fersengeld gegeben und sind auf Schusters Rappen oder in extra flotten Siebenmeilenstiefeln entschwunden, denn die Zeiten, in denen der Pantoffelklau noch in den Kinder- wenn nicht gar Schnabelschuhen steckte und Latschen-Ede seine heißen Stilettos hinter dem Bahnhof verkaufte, sind längst vorbei. Hinter der Schuhkriminalität stehen mittlerweile professionell agierende Verbrechersyndikate wie das Loboutin-Kartell, die Blahnik-Bande oder die Jimmy-Choo-Connection. Und diese kriminellen Loafer pflegen die Hehlerware auf leisen Sohlen ganz schnell außer Landes zu bringen – bis weit ins Outback von Zalando oder gar bis an den Amazon.