der tazkulturrat empfiehlt

Philipp Rhensius
taz plan
: Training für die Realität

Du weißt, wer du bist, weil du Filme schaust, Bücher liest, Musik hörst. Kultur trainiert dich für die sogenannte Wirklichkeit. Der Philosoph Walter Benjamin würde zustimmen, die Kritischen Theoretiker Adorno und Horkheimer nicht. Für sie führte die „Kulturindustrie“ zur Abschaffung des Individuums – all das wird im LfB diskutiert.

15. 1., Chausseestr. 125, 16 Uhr, Anmeldung campus@lfbrecht.de

Thomas Mauch
Berlin-Kultur
: Damit es richtig rockt

Wenn sie nur wollen, können die MusikerInnen von The Chap ziemlich viel: struwwelpeterigen Pop, krautig trippende Electronica, hinterntretenden Kunst-Punk … Das wirklich Schöne bei der Band aber ist, dass sie sich selbst ohne blöde Blasiertheit auch alle zum Deppen machen können, damit es auf der Bühne richtig rockt.

22. 1., Kantine am Berghain, Am Wriezener Bahnhof, 20.30 Uhr

Antonia Herrscher
taz plan
: Katharsis auf Dancefloor

Subbässe, die den Bauch massieren, und gebrochene Rhythmen, die den Geist anregen: Gibt es etwas Sublimeres, an einem Mittwochabend im intimen Kreis? Das Label Arcane Patterns („Delete the binary, embrace the breakbeat) lädt zum Tanz, mit LokalheldInnen wie Cate Hops, DJ Saiman und den Labelgründern Kl.ne und Cresc.

22. 1., Paloma Bar, Skalitzer Straße 135, 22 Uhr

Sophie Jung
taz plan
: Koloniale Geister

Die südostasiatische Künstlerin Rajkamal Kahlan untersucht Kolonialarchive und schafft hybride Figuren aus historischen und zeitgenössischen Aufnahmen. Und sie ist überzeugt, dass die Verstorbenen aus den Archivakten noch heute etwas von uns verlangen. Darüber spricht sie unter anderem mit der Kulturtheoretikerin Ana Teixeira Pinto.

16. 1., Galerie Wedding, Müllerstr. 146/147, 19 Uhr

Julian Weber
Musik
: „My Lifeis a Gun“

Überwältigende, im „Koyaanisqatsi“-Style gedrehte Dokumentation über den Schweizer Noisenik und Dada-Performancekünstler Joke Lanz: „My Life is a Gun“ von Derek Ramsay zeichnet Liebe, Leben und Tragik eines brachial-sensiblen Künstlers fast zum Greifen anschaulich und körperlich erfahrbar nach.

16. 1., Kino Wolf, Weserstraße 59, jeweils 19 & 21 Uhr