unterm strich
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Christian Stückl, der Spielleiter der Passionsspiele Oberammergau, und des Münchner Volkstheaters sollen mit dem Abraham-Geiger-Preis ausgezeichnet werden. Die Jury unter Zeit-Herausgeber Josef Joffe ehrt Stückl damit für seine Reform der international renommierten Passions­spiele. Laut Rabbiner Walter ­Homolka, dem Leiter des Abraham-Geiger-Kollegs, verdanke man Stückl „Passionsspiele ohne christlichen Antijudaismus“. Stattdessen stehe eine ausgewogene Betrachtung innerjüdischer Konflikte im Mittelpunkt. Die Leiterin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, Charlotte ­Knob­loch, wird die Laudatio an der Preisverleihung am 12. Mai halten. Das Preisgeld von 10.000 Euro soll Projekten der jüdischen Ernst-Ludwig-Ehrlich-Begabtenförderung und den Passionsspielen Oberammergau zugutekommen.

Stephen King hat mit einer Aussage zu den Oscar-Nominierungen Aufsehen erregt. „Für mich spielt Diversität in Angelegenheiten der Kunst keine Rolle. Nur Qualität. Etwas anderes würde mir falsch vorkommen“, schrieb er auf Twitter. Issa Rae, die Moderatorin der Nominierungen, klagte am Montag mit den Worten „Glückwunsch an alle Männer“ über den Mangel an Diversität in der Kategorie „Beste Regie“. Viele Kulturschaffende kommentierten Kings Aussage. So auch die US-amerikanische Schriftstellerin Roxane Gay: „Qualität gibt es überall, aber die meisten Branchen glauben nur an Qualität aus einer Bevölkerungsschicht.“ Später ordnete der Regisseur seine Aussagen ein und sagte: „Das Wichtigste, was wir tun können, ist allen Künstlern und Kreativen eine faire Chance zu geben, ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe oder [sexuellen] Orientierung. Derzeit sind solche Menschen stark unterrepräsentiert, nicht nur in der Kunst.“