„40 Prozent sind online“

Senioren-Verkehrsportal jetzt auch für Hamburg

■ 53, ist Mitglied im Vorstand des Fußgängerschutzvereins. Der studierte Politologe ist Projektleiter und Webmaster von www.senioren-sicher-mobil.de.

taz: Herr Biermann, sind Senioren im Verkehr besonders gefährdet?

Frank Biermann: Ja, im Jahr 2011 waren knapp ein Viertel aller getöteten Verkehrsteilnehmer im Seniorenalter. Deshalb haben wir ein Onlineportal gegründet, das die Verkehrssicherheit wieder ins Rampenlicht stellen soll.

Ab sofort gibt es auf dem Portal auch Angebote für Hamburger.

Richtig, wir haben unsere Webseite um etwa 60 weiterführende Links für Betroffene in der Hansestadt erweitert, andere Bundesländer folgen.

Wie wollen Sie auf das Portal aufmerksam machen?

Wir haben Flyer an Senioreneinrichtungen und praktische Ärzte versendet, um die Menschen über das Angebot zu informieren.

Ist der Weg über den Flyer bis zur Adresseingabe im Browser nicht zu kompliziert?

Alle gesammelten Informationen zu drucken, ist viel zu teuer. Außerdem wird es bei Aktualisierungen auf einem Flyer problematisch. Den Vorteil des Internets an dieser Stelle möchte ich nicht missen.

Mal ehrlich: Nutzt Ihre Zielgruppe das Internet denn überhaupt?

Laut der aktuellen Onlinestudie von ARD und ZDF sind immerhin knapp 40 Prozent der über Sechzigjährigen online. Es gibt ja nicht „den“ Senioren. Die 50- bis 60-Jährigen bewegen sich durchaus im Internet. Die viel älteren Achtzigjährigen gehen seltener vor die Haustür und sind daher weniger im Straßenverkehr gefährdet. Die Senioren werden verstärkt über Multiplikatoren wie Pflegestätten, Behörden und Ärzte erreicht. Außerdem können sich Angehörige auf dem Portal informieren.INTERVIEW: SMY

Das Portal senioren-sicher-mobil.de bietet von heute an auch Informationen für Hamburger