„Der Bedarf ist groß“

UMSONST&DRAUSSEN Im Zollamt gedeiht die Musikszene, davor wächst das Übersee-Festival

■ organisiert das Übersee-Festival und betreibt seit April 2007 das Beton- und Konzertschiff „Treue“, das an der Schlachte liegt.

taz: Herr Stuckenbrok, dieses Jahr spielen auf dem Übersee-Festival schon zehn Bands. Es gibt eine zweite Bühne und neben Elektro, Pop und Rock steht erstmals auch eine Slampoetry auf dem Programm – wie weit kann das Festival wachsen?

André Stuckenbrok: So weit, wie die Stadt uns lässt, das ist immer auch eine Frage der Auflagen. Das letzte Mal kamen bereits 3.000 Besucher.

Die keinen Eintritt zahlen müssen. Wie finanziert sich das Festival?

10.000 Euro kommen von der Stadt, die übrigen 15.000 von Sponsoren und durch die Gastronomie. Mit „The Striving Vines“ ist neben den Bremern diesmal auch eine dänische Band dabei, „Blackmail“ aus Koblenz ist sogar ein richtig prominenter Gast – eigentlich eine Sensation.

Beim Festival sammeln Sie Geld, um Leih-Instrumente für die Zollkantine kaufen zu können. Ist das Probenraumproblem der Bremer Bands mit den Räumen im Zolltor jetzt gelöst?

Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden. Allerdings wird das Haus derzeit noch städtisch betrieben, es gibt also einen Hausmeister, wie man das aus der Schule kennt. Der meckert dann, wenn Sachen rum liegen.

Was bei 70 probenden Bands ja vorkommen kann. Wie lang ist die Warteliste?

Zusätzlich zu den 43 vorhandenen Proberäumen bräuchten wir dringend 20 bis 30 mehr, der Bedarf ist wirklich sehr groß. Außerdem arbeiten wir schon eine Weile an einem Kofinanzierungs-Modell, damit junge Bands nicht so viel zahlen müssen. Denn für die sind die Raummieten durchaus knackig.INTERVIEW: HENNING BLEYL

Übersee-Festival: Heute und morgen vor dem ehemaligen Zollamt am Hansator