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heute in bremen„Bilder von kalbenden Gletschern“

privat

Helmut Bien,

62, ist Ausstellungsmacher, Journalist und Festival-Kurator.

Interview Lukas Scharfenberger

taz: Herr Bien, was erwartet mich bei den Polarwochen?

Helmut Bien: Wir haben für die Außenfassade des Deutschen Schifffahrtsmuseums eine Lichtinstallation zur Forschungsschifffahrt und dem Klimawandel an den Polen erstellt.

Welche Geschichte erzählt die Installation?

Die Forschungsschiffe Grönland und Polarstern sind zu sehen. Bilder von Expeditionen zum Nordpol aus jüngerer Zeit, aber auch historische Bilder von den Expeditionen auf der Meteor von 1925 und der Grönlandexpedition von Alfred Wegener aus dem Jahre 1930. Die „Polarstern“ ist übrigens das aktuelle Forschungsschiff des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven.

Das klingt beeindruckend.

Wir zeigen atemberaubende Bilder von kalbenden Gletschern und umkippenden Eisbergen. Anna von Boetticher ist eine Taucherin, die ohne Sauerstofflaschen taucht – sie wird von der Kamera auf ihrem Weg unter dem Eis verfolgt. Wir haben auch spektakuläre Aufnahmen von Zooplankton und Flügelschnecken. Außerdem zeigen wir verschiedene Klimamodelle, beispielsweise von Ed Hawkins, der die sogenannten „Warming Stripes“ entwickelt hat. Die zeigen den rasanten Anstieg der Erderwärmung in den letzten 150 Jahren. Damit endet dann auch die Installation.

Wo werden die Projektionen gezeigt?

Die Medieninstallation besteht aus verschiedenen Projektionen, die auf den Gebäuden stattfinden und auch im Museum selbst. Man kann allerdings alles von draußen aus der Ferne sehen. Wer sich das näher anschauen will, dem empfehle ich, in die Ausstellung zu gehen.

Letzter Tag der Lichtinstallation „Polarwochen“, 17 Uhr, Außengelände des Deutschen Schifffahrtsmuseums, Bremerhaven

In welcher Ausstellung erfahre ich mehr?

Das ist die Ausstellung „Sea Changes – Welt und Meere im Wandel“, die den Klimawandel und 151 Jahre deutsche Polarforschung behandelt. Da geht es um abtauende Gletscher, es werden aber auch Transparente der Fridays-for-Future-Bewegung gezeigt. Also alles, was in der Debatte momentan stattfindet. Die Besucher*innen haben zudem die Möglichkeit, einen virtuellen Rundgang durch die Polarstern zu machen.

Wie ist die Installation aufgebaut?

Die Medieninstallation ist insgesamt 16 Minuten lang. Ich habe sie zusammen mit dem Künstler Kurt Laurenz Theinert entwickelt. Das Ganze ist mit einer Soundkollage von Timber Hanfreich unterlegt. Die Installation ist ein Loop, der um 17 Uhr gestartet und um 22 Uhr beendet wird.

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