Schluss mit dem Herumgekurve

Nur ein Zusteller pro Gebiet: Post-Betriebsrat will neue Paketlieferung

In der Diskussion über eine umweltschonende Paketzustellung hat sich ein Vertreter der Deutschen Post für Fahrten eines einzigen Dienstleisters in jedem Zustellgebiet ausgesprochen. In der sogenannten konsolidierten Zustellung würde eine Firma die Pakete von ihren Wettbewerbern übernehmen und gegen Entgelt zustellen. „Es ist nicht mehr zeitgemäß und nicht gut für die Luft, wenn in ein und derselben Straße fünf, sechs verschiedene Paketzusteller vorfahren und ausliefern“, sagte der Post-Betriebsratschef Thomas Koczelnik. Eine konsolidierte Zustellung würde den Schadstoffausstoß senken.

Bei den Ausschreibungsverfahren sollten die Kommunen eingebunden sein, so der Gewerkschafter. Ihm schwebt bei dem Thema zudem eine starke Rolle der Bundesnetzagentur vor, die auch in anderen Bereichen den Netzzugang überwacht – etwa bei der Eisenbahn, bei der verschiedene Firmen dieselben Schienen nutzen.

Mit seiner Forderung nimmt Koczelnik eine ähnliche Haltung wie die Post-Konzernspitze ein. Der Bonner Ex-Staatsmonopolist hat in der deutschen Paketbranche einen Umsatzanteil von 44 Prozent und ist damit mit großem Vorsprung Marktführer.

Wettbewerber lehnen eine konsolidierte Zustellung ab. „Die Zustellfahrzeuge von DPD sind sehr gut ausgelastet“, sagt ein Sprecher der Tochterfirma der französischen Post. Auf der letzten Meile – also auf dem Streckenabschnitt bis zur Paketübergabe – sei seine Firma sehr gut aufgestellt. Er gibt zu bedenken, dass der Wettbewerbsvorteil bei einem „Einheits-Dienstleister“ nicht mehr zur Geltung käme. (dpa)