: Katharina Granzin
Freie Autorin und Krimikolumnistin der taz
Roman des Jahres
Mircea Cărtărescu: „Solenoid“ (Zsolnay). Wie sich aus dem Alltag in einer sozialrealistischen Großstadt des 20. Jahrhunderts surrealistischer Zauber gewinnen lässt: „Solenoid“ entführt sprachgewaltig in ein verborgenes Bukarest.
Politisches Buch
Saša Stanišić: „Herkunft“ (Luchterhand). Einer, der in diesem Jahr völlig zu Recht einen wichtigen Literaturpreis bekam. Und klar ist das Persönliche politisch.
Zum Verschenken
Kate Atkinson: „Deckname Flamingo“ (Droemer). Junge Frau schlägt sich während des Zweiten Weltkriegs allein in London durchs Leben, macht nebenbei als Agentin Karriere und muss auch über Leichen gehen. Beste Unterhaltung!
Zum Angeben
Jewdokija Rostoptschina: „Die Menschenfeindin“ (Klever).
Übersetzer Alexander Nitzberg hat die bedeutendste russische Dichterin des 19. Jahrhunderts für ein deutsches Publikum wiederbelebt: die Entdeckung einer großen Eigenwilligen.
Auch schön
Taten statt Dinge. Taten verschenken, nicht bloß immer neue Dinge. Ich hätte zum Beispiel sehr gern mal einen Gutschein für ein Jahr Badezimmerputzen.
