meinungsstark
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„Ganz unten“ in Hannover?

„Ich bin nicht so der Fetentyp“, taz vom 7. 12. 19

Unser Ex-Bundespräsident Christian Wulff schrieb ein Buch über sein Leben mit dem Titel „Ganz oben, ganz unten“. Mir war gar nicht bekannt, dass er sich eine Zeit lang trotz zirka 200.000 Euro Ehrensold, Büro, Fahrer und Büroleiter als Obdachloser in Burgwedel durchschlagen musste. So kann man mit unseren ehemaligen Bundespräsidenten doch nicht umgehen! Wenigsten die Tafel in Hannover hätte ihn durchfüttern müssen, so viel, wie er in seiner aktiven Zeit für die Armen getan hat. Mir hat sich beim Lesen des Artikels der Magen umgedreht, aber nicht vor Mitleid. Peter Pönicke, Dortmund

Handke ist vieles – aber kein „Kretin“

„Die steile These: Der Nobelpreis für Handke hat auch etwas Gutes“, taz vom 7./8. 12. 19

Liebe (und sehr geschätzte) Doris Akrap, Ihr Essay zum Nobelpreis für Peter Handke und zu dem, was er retrospektiv bei Ihnen auslöst, ist sehr bedenkenswert, sehr differenziert und zeigt die verschiedenen Ratlosigkeiten auf, in die man beim Nachdenken über den Zerfall Jugoslawiens zwangsläufig geraten muss. Er wäre noch eindrücklicher, wenn Sie nicht mit den Argumenten ad personam begonnen hätten. Das „Arschloch“ geht ja noch; Arschlöcher waren alle Warlords dieser Jahre, worauf Sie ja auch eingehen. Aber den „Kretin“ finde ich nicht mehr akzeptabel. Ein Kretin ist ein Schwachsinniger, und Peter Handke ist nicht schwachsinnig, schon gar kein unschuldig Schwachsinniger, womit ursprünglich der Kretin gemeint war. Damit nehmen Sie Ihren eigenen Überlegungen etwas von Ihrer Stärke, steile These hin oder her, und das überrascht mich, bei aller nachvollziehbaren Wut Ihrerseits. Jochen Schimmang, Oldenburg

taz, lern bitte endlich das Rechnen

„Fahrstrom auch nicht immer billiger als Sprit“,

taz vom 9. 12. 19

Werte taz, nun habe ich dich nach längerer, schmerzhafter Abstinenz (Junge Welt ist auf Dauer auch keine Lösung) mal wieder gekauft – und möchte heulen. Dieser Artikel zeugt von krassester Ahnungslosigkeit – oder was soll diese Propaganda zugunsten der Verbrenner sein? Ist dir nicht klar, dass die meisten deiner Leser noch schlechter im Rechnen und in Physik sind als deine Autoren?

Es kosten 10 kWh Sprit, also zirka 1 Liter: zirka 1,30 Euro.

Es kosten 10 kWh Strom, je nach Tarif zirka 3 bis 4 Euro.

Der Verbrenner braucht zirka 5 bis 9 Liter auf 100 Kilometer, das sind 50 bis 90 kWh, kosten zirka 6,50 bis 11,70 Euro.

Der Elektroantrieb braucht maximal 20 kWh auf 100 Kilometer, also zirka 6 bis 8 Euro.

Zum Laden über Nacht genügt in der heimischen Garage eine Steckdose, eine Wallbox ist nicht erforderlich.

Somit sind die Stromkosten des Elektroantriebs, freundlich zugunsten des Benziners gerechnet, bei ähnlicher Fahrzeugklasse günstiger als die Spritkosten des Verbrenners, keinesfalls aber teurer. Roland Benz, Frankfurt a.M.

Hochburgen toxischer Männlichkeit

„Kinderschutz statt Ideologie“, taz vom 6. 12. 19

Soso, Menschenrechte – und um nichts weniger geht es bei der autoritären Dystopie Vorratsdatenspeicherung gerichtsfesterweise – sind also Ideologie? Nun: Wenn Ideologie hilft gegen die nachgerade erschreckende Heilserwartung, toxischer Männlichkeit könnte beizukommen sein ausgerechnet durch die Übertragung weiterer Macht an die Hochburg toxischer Männlichkeit, die die Polizei ist und immer war, dann kann ich dieser Ideologie nur möglichst viele Anhänger_innen wünschen. Marc Dahn, Heidelberg

Who loves the sun?

„Das Wetter: Er fängt an zu lieben“, taz vom 10. 12. 19

Haha, hoho, Velvet Underground!

Love you, Wetterfrosch! Waldo Ellwanger, Oldenburg