Hamburg bald auf Kinoniveau

Mehr Serien für Streamingdienste: Mittel für Filmförderung werden um zwei Millionen Euro aufgestockt

„Künftig können Serien auf Kinoniveau direkt in unserer Region entwickelt und gedreht werden“

Helge Albers, Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein

In Hamburg sollen künftig mehr hochwertige Serien zum Beispiel für Streamingdienste gedreht werden. Dafür will die Hansestadt die Mittel für die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein (FFHSH) um zwei Millionen Euro aufstocken. Das sieht ein Antrag der rot-grünen Regierungsfraktionen vor, über den in der kommenden Woche in der Bürgerschaft abgestimmt werden soll. Wird er absegnet, könnte die Filmförderung von 2020 an Filmemacher bei der Serienproduktion zusätzlich unterstützen.

Es sei zudem geplant, das zusätzliche Geld auch im Doppelhaushalt 2021/2022 fortzuschreiben, sagte eine FFHSH-Sprecherin am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. FFHSH-Geschäftsführer Helge Albers zufolge kann die Hansestadt damit nun auch vor die Kamera von sogenannten High-End-Serien geholt werden. „Künftig können Serien auf Kinoniveau direkt in unserer Region entwickelt und gedreht werden. Das ist ein starkes Signal für einen starken Filmstandort“, sagte Albers laut der Mitteilung.

Noch im Oktober hatten Hamburger Filmemacher, darunter auch der preisgekrönte Starregisseur Fatih Akin, mehr Geld für Serien aus der Hansestadt gefordert. Ohne spezielle Serienförderung fürchteten die Produzenten eine Abwanderung nach Berlin, München oder Nordrhein-Westfalen, wo es eine derartige Förderung bereits gibt. Als Beispiel dafür nannten die Filmemacher die international sehr erfolgreiche Serie „Bad Banks“, die Studio Hamburg entwickelt habe. Gedreht wurde die Serie jedoch in Luxemburg, Frankfurt und Berlin.

2018 hatte die FFHSH rund 12,5 Millionen Euro für regionale Filme ausgegeben. Ein Großteil der Zuschüsse floss dabei in Kinoproduktionen, nur rund 600.000 Euro in die Produktionsförderung von Fernsehserien. Hamburg unterstützt die Filmförderung bislang mit mehr als acht Millionen Euro jährlich. (dpa)