Anklage in London

Erster mutmaßlicher Attentäter vom 21. Juli wird formell beschuldigt. Sambia liefert einen Verdächtigen aus

LONDON dpa ■ Der 24-jährige Yasin Hassan Omar ist als erster Tatverdächtiger im Zusammenhang mit den fehlgeschlagenen Anschlägen vom 21. Juli in London wegen „Verschwörung zum Mord“ formell angeklagt worden. Das teilte Scotland Yard am Samstag in London mit. Zudem sei gegen ihn wegen Mordversuchs und Sprengstoffbesitzes Anklage erhoben worden. Omar soll heute dem Gericht vorgeführt werden.

Bei den Selbstmordanschlägen auf drei U-Bahnen und einen Bus waren am 7. Juli in London 56 Menschen getötet und etwa 700 weitere verletzt worden. Am 21. Juli versuchten vier Rucksackbomber, erneut Bomben in der Londoner U-Bahn zu zünden. Die Attentate schlugen jedoch fehl. Der jetzt angeklagt, gebürtige Somalier Omar war der Polizei am 27. Juli als erster der vier mutmaßlichen Attentäter ins Netz gegangen.

Unterdessen wurde ein mutmaßlicher Hintermann der tödlichen Anschläge vom 7. Juli von Sambia an Großbritannien ausgeliefert. Dabei handelt es sich um den 30-jährigen Briten Haroon Rashid Aswat. Er soll etwa zwei Wochen vor den Anschlägen vom 7. Juli nach Großbritannien eingereist und nur Stunden vor den Explosionen wieder ausgereist sein. Er soll zwanzigmal mit den Londoner Rucksackbombern telefoniert haben. Der Brite indischer Abstammung war am 20. Juli von sambischen Sicherheitskräften festgenommen worden.

Nach Berichten britischer Sonntagszeitungen hatte Saudi-Arabien die britischen Geheimdienste vor den Attentaten am 7. Juli gewarnt. Die britischen Sicherheitsbehörden wiesen diese Angaben kategorisch zurück.