Gauck: „Wir fürchten euch nicht“

ROSTOCK-LICHTENHAGEN 20 Jahre nach dem Pogrom fordert Bundespräsident Joachim Gauck Zivilcourage und einen wehrhaften Staat: „Demokratie darf sich das Gewaltmonopol nicht aus der Hand nehmen lassen“, sagt er

Berlin dpa | Bundespräsident Joachim Gauck hat anlässlich des 20. Jahrestags der ausländerfeindlichen Krawalle von Rostock eine wehrhafte Demokratie angemahnt. „Demokratie muss wehrhaft sein und darf sich das Gewaltmonopol nicht aus der Hand nehmen lassen“, sagte Gauck am Sonntag bei der zentralen Gedenkkundgebung im Stadtteil Lichtenhagen, der 1992 Schauplatz der von Anwohnern beklatschten Ausschreitungen war. Rechtsextremisten stehe heute eine breite Front gegenüber, sagte Gauck: „Wir versprechen euch, wir fürchten euch nicht. Wo ihr auftretet, werden wir euch im Wege stehen.“ Der von ihnen verbreitete Hass dürfe als Mittel der Konfliktlösung niemals geduldet werden. „Wenn Hass entsteht, wird nichts besser, aber alles schlimmer“, sagte er. Gaucks Rede wurde von Linksautonomen mit Zwischenrufen wie „Heuchler!“ gestört.

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