das portrait: Flensburgs Liebling,Lars Christiansen, kommt nach Hause
Der 15. August 2010 war ein tränenreicher Tag in der erfolgreichen Karriere des Handball-Profis Lars Christiansen. Nach 14 Jahren bei der SG Flensburg-Handewitt sagte der dänische Weltklasse-Linksaußen in der Campushalle „farvel“ zu seinen Fans. Die Verbundenheit in Flensburg mit Christiansen war so groß, dass die Stadt 2010 sogar offiziell den Platz vor der Halle in „Lars-Christiansen-Platz“ umbenannte, samt Einweihung durch den Oberbürgermeister und gelbem Ortsschild.
Der gebürtige Sønderborger, der in 626 Pflichtspielen für die SG 3.996 Tore erzielte, wurde bei seiner Abschiedsansprache zum Publikum von den Emotionen überwältigt. „Dieser Verein SG Flensburg-Handewitt ist mein Leben. SG Flensburg-Handewitt ist mein Traum, der zur Wirklichkeit geworden ist“, sagte er ins Mikrofon.
Seine Rückkehr nach Dänemark fühlte sich für einige SG-Fans wie ein Abschied für immer an. Sie sollten sich täuschen, denn Lars Christiansen, diese Ikone des dreimaligen deutschen Meisters, ist wieder zurück in der Stadt. Der 47-jährige Däne ergänzt künftig das Trainerteam um SG-Chefcoach Maik Machulla und Co-Trainer Mark Bult. Er ersetzt Glenn Solberg, der sich für eine neue Herausforderung als Trainer der schwedischen Nationalmannschaft entschieden hat.
„Für mich ist diese neue Aufgabe eine Ehrensache“, sagte Christiansen. Er werde „wie gewohnt mit voller Leidenschaft und Herzblut alles für die SG geben“. Flensburg bezeichnete den personellen Coup als „wichtigen Schritt zur strukturellen Weiterentwicklung“.
Der zweimalige Europameister (2008, 2012) und Vize-Weltmeister (2011) wird sich um das Scouting kümmern, aber auch das Trainerteam unterstützen. Zudem soll er ein enges Bindeglied zwischen SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke und dem sportlichen Bereich werden und sich im Sponsoring einbringen. Am Samstag musste Christiansen allerdings eine erste Enttäuschung im neuen Job hinnehmen. Die SG unterlag im Gruppenspiel der Champions League beim FC Barcelona mit 27:31. Der Einzug in die K.-o.-Runde ist aber nicht gefährdet. Christian Görtzen
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