Ansturm auf Palast

In den ersten vier Tagen der Installation erkletterten schon 10.000 den künstlichen Berg im Palast der Republik

Der Palast der Republik ist neben der Goya-Ausstellung zum derzeit größten Besuchermagneten in Berlin geworden: Binnen vier Tagen sahen sich mehr als 10.000 Besucher die neue Kunstinstallation „Der Berg“ in der Palast-Ruine an, sagte Sprecherin Sylke Bluhm am Montag. Viele Besucher seien sogar mit Wanderschuhen gekommen, um den künstlichen Berg aus Stahlgerüsten und Kunststofffolien zu erklimmen. Auch das „Hotel Bergkristall“ am Fuße des Palasts war ausgebucht. Dort können Neugierige für 20 Euro auf dem Schlossplatz übernachten. Eine Nacht im Zelt kostet 9 Euro.

Eine Künstlerinitiative erweckt den Palast noch bis zum 26. August zum Leben – wahrscheinlich zum letzten Mal. Denn der Abriss der Ruine ist für den Herbst geplant. Zuvor können Besucher den künstlichen Berg, der ein Stück über das Dach des Palasts hinausragt, auf drei Wegen erkunden. Der Eintritt für die Installation „Der Berg“ kostet 5 Euro.

Hinter ihren heiteren Aktionen verstecken Künstlerinitiativen eine deutliche Kritik am geplanten Palast-Abriss. „Im Grunde ist das ein monumentaler Anti-Vorschlag“, sagte Initiatorin Amelie Deuflhard. Sie wünscht sich den Erhalt des Palasts als freie Spielstätte, solange kein konkretes Nutzungs- und Finanzierungskonzept für den geplanten Neubau mit Schlossfassade vorliegt. dpa