EUROPA
: Unilever stellt sich auf neue Armut ein

HAMBURG | Der Konsumgüterkonzern Unilever stellt sich mit einer neuen Verkaufsstrategie auf die Krise in Europa ein. Wie die FTD gestern berichtete, wirbt der Konzern mit Methoden aus asiatischen Schwellenländern um europäische Kunden mit geringem Einkommen. Demnach werden in den Krisenländern Griechenland und Spanien Produkte des täglichen Bedarfs wie Shampoo, Waschmittel oder Kartoffelpüree in Einzel- oder Kleinpackungen verkauft.

„Die Armut kehrt nach Europa zurück“, sagte der Europa-Chef Jan Zijderveld der FTD. „Wenn ein Spanier nur noch durchschnittlich 17 Euro pro Einkauf ausgibt, dann kann ich ihm kein Waschmittel für die Hälfte des Budgets verkaufen.“ In Spanien verkauft Unilever Waschmittelpackungen, die für fünf Waschgänge reichen. In Griechenland bietet der Konzern Basisprodukte wie Tee oder Olivenöl unter einer griechischen Preiseinstiegsmarke an. Auch in Großbritannien wird diese Strategie übernommen.

Unilever ist der drittgrößte Konsumgüterhersteller der Welt nach Nestlé und Kraft und ist für Marken wie Knorr oder Langnese bekannt. (afp)