Matilda Felix, Kuratorin: Einblick (797)
Matilda Felix ist seit 2014 Kuratorin am Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin. Sie studierte Kunstgeschichte und Politikwissenschaft an der Philipps-Universität in Marburg, und promovierte mit einem Stipendium des Graduiertenkollegs „Psychische Energien bildender Kunst“ an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt a. M. Bevor sie in den Berliner Museumsbetrieb wechselte, war sie wissenschaftliche Universitätsassistentin an der Kunstuniversität in Linz (A). Sie kuratiert, publiziert und lehrt im Bereich der Moderne und der Gegenwartskunst. Die von ihr kuratierte Ausstellung „Asana Fujikawa / David Hockney. Figuren der fließenden Welt“ läuft bis 12. 1. 20 im Georg Kolbe Museum (siehe oben).
taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?
Matilda Felix: Momentan faszinieren mich die Ausstellungen von Stephanie Rosenthal im Gropius Bau. Ihr Umgang mit der historistischen Architektur, die großzügige Inszenierung der Kunstwerke und ihr selbstbewusster Brückenschlag zwischen Kunst, Handwerk und Design ergeben tolle Ausstellungserlebnisse, zum Beispiel im „Garten der irdischen Freuden“ (noch bis zum 1. Dezember).
Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?
Ich bin gerne im Klunkerkranich, auf dem Dach der Neukölln Arcaden, mit einer fabelhaften Aussicht auf die Berliner Dachlandschaft. Das ist quasi ein Stadtteilgarten mit Konzerten, Café- und Barbetrieb und an den Wochenenden im Dezember gibt’s hier auch einen Weihnachtsmarkt.
Welche Zeitschrift/welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?
Ich lese gerade „Das terrestrische Manifest“ von Bruno Latour, würde es aber nicht unbedingt empfehlen. Das Buch, das mich zuletzt beeindruckt hat, war „Die Hauptstadt“ von Robert Menasse.
Was ist dein nächstes Projekt?
Die Ausstellung von Asana Fujikawa und David Hockney, die ich für das Georg Kolbe Museum kuratiert habe, hat eine zweite Station im OP ENHEIM in Wrocław. Das steht also im nächsten Jahr an. In Berlin bereite ich gerade den Abbau meiner Ausstellung „Local Histories“ vor, eine Sammlungspräsentation der Nationalgalerie, die sich den Freundschaften und Netzwerken von Künstlerinnen und Künstlern widmet. Die ist noch bis zum 10. November im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin zu sehen.
Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?
Auf meinem Schreibtisch liegt ein Werk von Asana Fujikawa, ein Zauberstab aus Keramik, der mir oft ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.
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