Ab Mittwoch Streik bei der Lufthansa

ARBEIT Die Tarifverhandlungen zwischen der Fluglinie und der Flugbegleitergewerkschaft UFO sind gescheitert. Streit gab es vor allem über Leiharbeit und die Auslagerung von Arbeitsplätzen

FRANKFURT/MAIN afp | Zum Ende der Ferienzeit wird bei der Deutschen Lufthansa gestreikt. Die Flugbegleitergewerkschaft UFO kündigte nach den gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Fluglinie am Dienstag in Frankfurt am Main einen unbefristeten Arbeitskampf des Kabinenpersonals an. Bereits am Mittwoch soll es losgehen.

Die Gewerkschaft sei ab jetzt im Arbeitskampf, sagte der Vorstand der Unabhängigen Flugbegleiter-Organisation (UFO), Nicoley Baublies. Es werde zunächst kurzfristig zeitlich begrenzte Arbeitsniederlegungen geben. „Mittelfristig wird ein unbefristeter Streik vorbereitet“, sagte Baublies. Der UFO-Vorsitzende schloss lediglich für Dienstag Streiks aus, machte aber keine konkreten Angaben dazu, ab wann und in welchem Umfang es danach zu Arbeitsniederlegungen kommen wird. Denkbar sind nach Baublies’ Angaben zunächst zeitlich und auch örtlich begrenzte Streiks. Diese würden höchstens einige Stunden vorher angekündigt.

Die Gewerkschaft verhandelte nach eigenen Angaben bis zum frühen Dienstagmorgen mit der Lufthansa. Knackpunkt war laut UFO das Thema Leiharbeit und Auslagerung von Arbeitsplätzen. Lufthansa habe eine „ansatzweise echte“ Absicherung gegen die Auslagerung von Arbeitsplätzen abgelehnt, erklärte die Gewerkschaft. In materiellen Fragen habe UFO bei ihren Forderungen deutliche Abstriche gemacht, sagte Baublies.

Die Lufthansa widersprach dieser Darstellung. Der Konzern habe ein „umfassendes Absicherungskonzept“ vorgelegt, sagte Vorstandsmitglied Peter Gerber. Dieses hätte zumindest für den Zeitraum der Laufzeit des Tarifvertrags gegolten. Zudem habe die Lufthansa eine Vergütungserhöhung in der Größenordnung von 3,5 Prozent angeboten. Die Verhandlungen seien letztlich daran gescheitert, dass es durch die Forderungen der Gewerkschaft zu „deutlichen Kostenerhöhungen“ gekommen wäre, sagte der Lufthansa-Vorstand. Perspektivisch gehe es aber bei der Lufthansa um den Erhalt aller Arbeitsplätze.

Der Lufthansa geht es schlecht. 2011 fuhr Deutschlands größte Airline rund 13 Millionen Euro Verlust ein. Seit Jahresbeginn läuft das Umbau- und Sparpaket „Score“, mit dem die Lufthansa ihr Ergebnis bis Ende 2014 um mindestens 1,5 Milliarden Euro verbessern will. Dabei wird auch beim Personal gespart.