Fußballverband will handeln

Nach dem Schiri-Streik soll es bald „Entspannungsmaßnahmen“ geben

Berlins Fußballchef Bernd Schultz will nach dem Schiedsrichterstreik auf den Amateurplätzen der Hauptstadt möglichst schnell Maßnahmen zur Entspannung der Situation auf den Weg bringen. „Es gibt eine hohe Verunsicherung bei den Schiedsrichtern. Das nehme ich sehr ernst“, sagte der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) am Montag. „Es muss nicht erst zum Schlimmsten kommen“, betonte Schultz. Nach 109 Vorfällen von Gewalt und Diskriminierung schon in dieser Saison in den Berliner Amateur- und Jugendklassen, bei denen in 53 Fällen Referees als Opfer gezählt wurden, hatte sich der Schiedsrichterausschuss des BFV für das vergangene Wochenende zu einer Nichtbesetzung aller rund 1.500 Spiele entschlossen. Möglichst schon auf dem Verbandstag am 15. und 16. November sollen nun erste Teile eines Sofortpakets verabschiedet werden. Ein bisher als Empfehlung gedachter Antrag, dass der Heimverein bei jedem Männerspiel einen Ordner stellt, soll „verpflichtend“ werden, sagte Schultz. Der Verbandschef will einen runden Tisch mit breiter Beteiligung von Vereinsvertretern über Trainer bis zu Jugendwarten und natürlich den Schiedsrichtern selbst einrichten, „damit alle mehr Verständnis füreinander entwickeln“. Man müsse zudem mehr Einfluss auf „Problemvereine“ nehmen und über Veränderungen bei der Sportgerichtsbarkeit sprechen. (dpa)