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„Bait“ (2019) Foto: Arsenal Filmverleih

„Buy the boat.“ Wie ein Mantra wird der Satz wiederholt. Martin hat es bitter nötig. Ein Fischer ohne Boot, hängt er notgedrungen seine Netze am Strand aus, wirft Käfige in die Hafenbucht. Der Ertrag ist gering. Für das, was er will, reicht es kaum. Was er will, steht auf einer Keksdose: „Boat“. Denn den Kutter des verstorbenen Vaters nutzt der Bruder, um Touristen die Küste von Cornwall zu zeigen oder lässt eine Junggesellengesellschaft auf Sauftour zu Wasser. Martin kann den Anblick kaum ertragen. Der Film braucht wenige Worte und Gesten, um zu erzählen und auf größere Themen zu kommen. „Bait“ ist der jüngste Spielfilm des englischen Filmemachers Mark Jenkin. Und war eine der Überraschungen der Berlinale, wo er seine Premiere hatte. Schwarz-Weiß auf 16 mm gedreht, wirken die Aufnahmen wie aus einer vergangenen Zeit. Statt die Bilder einer nostalgieseligen Vergangenheit heraufzubeschwören, schildert „Bait“ jedoch sehr gegenwärtig, wie die Gentrifizierung auch den beschaulichen Südwesten Englands bedroht. Wolf Kino