BRAINSTORM

Natürlich werden Sie am Samstag um 11 Uhr erst mal auf dem Marktplatz demonstrieren wollen, der Antikriegstag, die Bremer Rüstungsindustrie, Sie wissen schon. Wenn Sie sich dem Thema weniger ernsthaft zuwenden wollen, könnten Sie am Abend gegen 20 Uhr in die Villa Ichon gehen, wo in Raum 2 Inge Buck und Rudolph Bauer politische Sketche von Karl Valentin und Liesl Karlstadt über Krieg, Atombomben, Hunger und Geldentwertung lesen, auf dem Akkordeon begleitet von Ortrud Staude. Das Ganze steht unter dem Motto: „Bald kommt der Friede“ – das kann ja nicht ernst gemeint sein.

Allerdings geraten Sie in die Bredouille, weil am gleichen Tag im gleichen Haus ab 19.30 Uhr in Raum 5 Jens-Christian Wagner, Leiter der Gedenkstätte Mittelbau-Dora in seinem Vortrag „Vernichtung und Arbeit. Das Beispiel Mittelbau-Dora“ über Zwangsarbeit und Kriegswaffenproduktion spricht.

Wenn Sie lieber über Geld reden oder zumindest nachdenken, vor allem über Ihr eigenes und die Frage, wie Sie dazu kommen, dann interessiert Sie vielleicht, was Simone Knapp von der Kirchlichen Arbeitsstelle Südliches Afrika zu sagen hat über „das Bedingungslose Grundeinkommen in Namibia: Was können wir daraus lernen?“ Im Rahmen eines Pilotprojekts erhalten in Namibia rund 1.000 Menschen seit 2008 ein bedingungsloses Grundeinkommen. Knapp berichtet über das Projekt, seine erstaunlichen Ergebnisse und die Lehren für Deutschland. Das alles hören Sie am Dienstag um 19.30 Uhr im Gemeindehaus St. Stephani, Stephanikirchhof 8.

Noch sind Ferien. Aber vielleicht denken Sie schon an die Schule. Und daran, wie Sie besser werden könnte. Dann empfiehlt sich am Mittwoch um 18.30 Uhr der Weg ins Kulturhaus Walle Brodelpott, Schleswiger Straße 4. Dort spricht Hermann Stöcker über „Erfahrungen aus den Bremer Versuchsschulen der 1920er Jahre“. Lange her, ja, trotzdem. Das Motto lautet schließlich „Keine Schulreform ohne Eltern.“  MNZ