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Das humanitäre Desaster in Nordsyrien war zu erwarten. Nach Abzug der US-amerikansichen Truppen entsandte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am 9. Oktober Soldaten in die Region, die als selbstverwaltete demokratische Föderation der Kurd:innen den Namen Rojava trägt. „Die Türkei verstößt mit ihrem völkerrechtswidrigen Krieg gegen die kurdischen StaatsbürgerInnen Syriens auf syrischem Territorium nicht nur gegen die Charta der Vereinten Nationen, sondern auch gegen den Nato-Vertrag“, bilanzierte Andreas Zumach in einem Kommentar in der taz. Proteste andere Nato-Mitgliedstaaten ließ Tage auf sich warten. Das ist zudem pikant, denn mit Abzug ihrer Truppen kehrte die USA ihren einstig Verbündeten den Rücken. Im Kampf gegen den IS in Syrien waren die kurdischen Volksverteidigungseinheiten YPG und ihrer Fraueneinheiten YPJ die wichtigsten Verbündeten der USA.

Das entstandene militärische Vakuum nutzte Erdoğan, um unter dem Vorwand, eine Schutzzone für die Türkei in der Region zu etablieren, Kurd:innen in der Region anzugreifen und zu vertreiben.

Seit Einmarsch der türkischen Truppen in Nordysrien und den ersten Angriffen finden jedoch international Solidaritätsdemonstrationen für die kurdische Bevölkerung statt. In der Kritik der Proteste steht auch die Bundesregierung, die als Rüstungsexporteur an die Türkei von dem Einmarsch indirekt profitiere. Am Samstag den 19. Oktober wird zudem unter dem Schlagwort #riseup4rojava ein Aktionstag mit verschiedenen Großdemonstrationen organisiert. Auch in Deutschland sind in zahlreichen Städten Aktionen und Proteste geplant:

Berlin | Potsdamer Platz, 13 Uhr

Frankfurt am Main | Hauptbahnhof, 16 Uhr

Kiel | Hauptbahnhof, 16 Uhr

Köln | Ebertplatz, 11 Uhr

Köln | Chlodwigplatz, 11 Uhr

Stuttgart | Lautenschlager Platz, 15 Uhr

Weitere Termine finden Sie unter www.taz.de/bewegung

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