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Alt, aber nicht stumm

Was sie antreibt: Gründerin Monika Salzer stellt ihr Buch über die „Omas gegen Rechts“ vor

Von Robert Matthies

Alt sein heißt nicht stumm sein“, lautet ihre Devise: Vor zwei Jahren hat die Wienerin Monika Salzer die „Omas gegen Rechts“ mitgegründet, heute sind die antifaschistischen Seniorinnen mit den roten Strickmützen überall in Europa auf der Straße, um die Erinnerung an den Nationalsozialismus wach zu halten und vor dem Erstarken des rechten Randes und antidemokratischen Tendenzen zu warnen.

Nun hat die Pfarrerin im Ruhestand ein Buch darüber geschrieben, was die „Omas“ antreibt („Omas gegen Rechts. Warum wir für unsere Kinder kämpfen“, Droem­er 2019, 160 S., 12,99 Euro, E-Book 9,99 Euro).

Darin beschreibt die 71-Jährige die Gründungs- und Aktionsgeschichte der noch jungen Bewegung und reflektiert die gesellschaftspolitischen Hintergründe und Veränderungen in Österreich, Deutschland und Europa.

Salzer macht sich stark für die Solidarität als Gegengift zu einer zunehmend egoistischer und rassistischer werdenden Gesellschaft und ruft zum Widerstand auf. Und schreibt damit auch die Geschichte einer politischen Frauengeneration, die für Gleichstellung kämpfen musste, sich im Ungehorsam übte und nun im Alter wieder auf die Straße geht – diesmal um ihrer Enkelkinder willen.

Lesungen: Sa, 19. 10, 19 Uhr, Bremen, Forum Kirche; So, 20. 10., 11 Uhr, Verden, Buchhandlung Vielseitig; So, 20. 10., 18 Uhr, Hannover, „Omacafe“, Seilerstraße 12

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