Keine Currywurst am Mahnmal

Die umstrittene Currywurstbude am Holocaust-Mahnmal steht vor dem Aus. Der Bezirk Mitte will mit einem Paragrafen in der Bauordnung, der bei „Verunstaltung“ greift, eine Abrissverfügung mit sofortiger Vollziehung erwirken, wie die Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung Dorothee Dubrau (Grüne) gestern sagte. Das Vorgehen sei mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abgesprochen worden. Beantragt der Grundstückseigentümer vor Gericht keine einstweilige Verfügung, droht dem Imbiss bereits ab heute die Schließung. Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas hält den Standort des Imbisses angesichts Wurst essender Touristen an der Erinnerungsstätte für unangemessen. Nach Angaben des Historikers Uwe Neumärker arbeiten die Stiftung und der Eigentümer des Grundstücks, auf dem die Würstchenbude steht, daher derzeit an einer „einvernehmlichen Lösung“. Das Mahnmal nahe des Brandenburger Tors ist den sechs Millionen ermordeten Juden Europas gewidmet. ddp