Fatma Aydemir hört auf den Sound der Stadt

Nächste Woche gibt es einen Overkill vom Feinsten: die Berlin Music Week und das darauf folgende Berlin Festival versammeln nicht nur die Köpfe der Musikindustrie bei aufregenden Panels zu medienpolitischen und -wirtschaftlichen Themen. Eine Menge interessanter Musiker werden teilweise zeitgleich in diversen Clubs der Stadt auftreten und es wird echt schwierig, den Überblick zu behalten. Hier also nur eine kleine persönliche Auswahl dessen: Am Mittwoch gibt es im Chalet am Schlesischen Tor eine Special-Nacht mit dem Berliner Sonar Kollektiv. Irgendwo zwischen Jazz, House und noch irre vielen anderen Richtungen bewegen sich die Musiker um das DJ- und Produzenten-Team Jazzanova immer in der Schwebe und machen einfach einen schön geerdeten und dennoch tanzbaren Sound. Genauso unaufgeregt, aber etwas steriler klingt der elektronische Post-HipHop von Ghostpoet. Im letzten Jahr hat der Brite mit seinem außergewöhnlichen Debüt „Peanut Butter Blues & Melancholy Jam“ viel Sympathie bei Kritikern gesammelt, die seine genuschelten Raps im Halbschlaf-Modus ebenso wie die selbstproduzierten Trübsal-Beats feierten. Nach einer großen Tour durch sämtliche Festivals der Welt steht Ghostpoet am Donnerstagabend auf der Bühne des Bi Nuu und anschließend am Wochenende nochmals auf dem Berlin Festival im Flughafen Tempelhof. Seine Landsfrau Cooly G spielt am selben Abend im Festsaal Kreuzberg, wo die Icas Suite-Reihe des CTM Festivals stattfindet. Minimalistischer House-Dub trifft auf gespenstische Vocals, auf einer unbewohnten Insel. Und am Freitag werden dann Landsmänner, diesmal die meinigen, das Astra rocken. Neben dem in der Heimat recht populären Singer-Songwriter Feridun Düzagac, spielen die türkischstämmigen Indie-Bands Darbe und IYON aus Berlin bei „Türkei Rockt“ [sic.].

■ Sonar Kollektiv: Chalet. Mi., 23 Uhr ■ Ghostpoet: Bi Nuu. Do., 19.30 Uhr ■ Icas Suite mit Cooly G: Festsaal Kreuzberg. Do., 22 Uhr ■ „Türkei Rockt“: Astra Kulturhaus. Fr. (7. 9.), 20 Uhr