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: Nach dem Umbruch

30 Jahre ist die friedliche Revolution nun schon her. Doch wie war das eigentlich damals? Was passierte im Oktober und November 1989 in der DDR, in der BRD? Wie wurde international über die Wende im Osten berichtet? Um daran zu erinnern, starten wir heute mit einem neuen täglichen Format: dem Kalenderblatt. Bis 7. November rufen wir ein politisches Ereignis der Zeit wieder ins Gedächtnis.

In der taz am Wochenende vom 2. November 2019 widmen wir uns dann ausführlicher dem Umbruch 1989/90 mit dem Schwerpunkt Reden und Schweigen. Wir beschäftigen uns auf 15 Seiten mit der Frage, was ostdeutsche Identität ist, warum Kinder nicht mit ihren Eltern über die Vergangenheit sprechen, welche Spuren der Frauenbewegung der DDR sich im Heute finden, wie es dem ostdeutschen Mann geht oder was Leben in Ostdeutschland für Personen of Colour heißt.

Im Team der Ausgabe sind: Julia Boek, Katrin Gottschalk, Paul Wrusch und Daniel Schulz. Sie alle sind in einem Land geboren, das es nicht mehr gibt. Die häufigste Reaktion bisher war: Aber da fehlt doch der westdeutsche und der internationale Blick, es habe sich in diesem Winter doch für alle etwas verändert.

Diese Sonderseiten richten den Fokus bewusst auf Ostdeutschland. Nur dieser Teil des Landes ist vor 30 Jahren auf die Straße gegangen. Und nur für einen Teil dieses Landes hat sich vor 30 Jahren ein ganzes politisches System geändert. Die Frage, die wir uns stellen, ist: Sprechen wir miteinander genügend über das, was geschehen ist? In all der Vielschichtigkeit – ohne Os­talgie, ohne Abwertung.(taz)