Meister der Leica – ein Blick aus Hans Saebens‘ Nachlass

So sah das Faulen-Quartier rund um die Stephani-Kirche aus, nachdem es vor 75 Jahren Ziel eines Bombenangriffs gewesen war. Und so blieb es über Jahre: Fotografiert hat es im Jahr 1946 Hans Saebens von der Neustadt-Seite aus. Der, 1895 in Bremen geboren, hatte zunächst versucht, als Maler in Worpswede Fuß zu fassen. Im Jahr 1930 entdeckte er die Fotografie für sich, und, in Deutschland als einer der ersten, die Vorzüge der handlichen Leica-Kamera für die Reportage. So machte er in den 1930er-Jahren Karriere mit opportunen Landschafts- und Sportaufnahmen, die in Hochglanzprospekten das Olympia-Jahr feierten oder kerndeutsches Handwerk dokumentierten. Später dann protokollierte er die Zerstörung, die Nachkriegszeit und das Wirtschaftswunder in Bremen in Aufnahmen mit gutem Gespür für Stimmung und Bildaufbau: 25.000 Aufnahmen des im Oktober 1969 gestorbenen Fotografen, der ganze Nachlass, sind im Besitz des Focke-Museums. Anlässlich seines 50. Todestages zeigt es 100 von Saebens‘ Bildern für Bremen – zwischen Freimarkt und Hafen. Bis 7. Februar 2020. Foto: Hans Saebens/Focke Museum