Altona aufwerten

Bezirk stellt Abriss des früheren Karstadt-Klotzes Neue Große Bergstraße in Aussicht. Hochwertige Vielfalt soll her

„Sanierungsgebiet“ – so lautet die Hoffnung, mit der die Große Bergstraße in Altona aufpoliert werden soll. Mitte Juli hatte der Senat eine Förderung in Höhe von 30 Millionen Euro für fünf Sanierungsgebiete beschlossen – eines davon die Fußgängerzone östlich des Altonaer Bahnhofs. Damit steigen die Chancen, dass das Hauptsymbol innerstädtischen Verfalls demnächst abgerissen wird: Der Frappant-Betonklotz, der seit dem Auszug von Karstadt leer steht.

„Die Ausweisung als Sanierungsgebiet macht es für einen Investor leichter, denn allein der Abriss der Gebäudes ist sehr teuer“, so Bezirksamtsleiter Hinnerk Fock (FDP) gestern. „Demnächst wird hier wieder Geld verdient“, glaubt er, „in zehn Jahren wird keiner mehr verstehen, welche Probleme wir heute haben.“

Um die ehemals modernste deutsche Einkaufsstraße wieder zu einem Anziehungspunkt zu machen, hatte sich im März der Verein „Vitalisierung Große Bergstraße/Neue Große Bergstraße“ gegründet, der mit 39.000 Euro pro Jahr von der Wirtschaftsbehörde unterstützt wird. Er will die Vielfalt an Geschäften sowie das gastronomische Angebot verbessern und den öffentlichen Raum attraktiver gestalten. Ein „hochwertiger Supermarkt“ soll entstehen und eine Kulturszene etabliert werden. Wie Quartiersmanagerin Margit Bonacker mitteilte, soll ein Service-Zentrum für Familien und ein vielfältiges Wellness-Angebot bereitgestellt werden.

Das Bezirksamt hält derweil an seinen Plänen fest, eine Buslinie durch die Große Bergstraße zu führen. „Die Ausschreibung steht unmittelbar bevor“, so Fock. Auch gebe es Pläne, den Parkplatz vor dem Bahnhof so umzugestalten, dass die Max-Brauer-Allee leichter überwunden werden kann. „Die positive Entwicklung Ottensens“, schwärmt Fock, werde dann „ausstrahlen“ in die Große Bergstraße. Christoph Behrends