FLURR Projektraum
: Von Schwämmen lernen

Arbeiten von Anna Rún Tryggvadóttir Foto: Courtesy the artist

Schwämme, diese vielzelligen Tiere im Meer, kommen ohne Organe aus, stattdessen absorbieren sie, was sie brauchen, über Filtration. Im Alltag an Land bezeichnet ‚Schwamm‘ Dinge, die Flüssigkeiten aufsaugen und wieder ab­geben können. Solchen Formen des Austauschs und der vitalen Materialität widmet Anna Rún Tryggvadóttir ihr Natur-reaktives Arbeiten. 2017 brachte sie z. B. mit Salz überzogene Felsen von der Meeresküste ins Reykjavik Art Museum in Island. Pigmentierte Flüssigkeit tropfte als „Material Performance“ von oben auf die Steine und brachte immer neue Kristallisation und Färbungen hervor. Gleichzeitig führte der Prozess schmelzendes Eis in Erinnerung: Tryggvadóttirs Kunst verkörpert den New Material Feminism auf ästhetisch-ethische Weise. Ihre Ausstellung „Irrevocably Resilient“, die sich nun Schwämmen widmet, eröffnet diese Woche den neuen Projektraum FLURR. Spoken-Word-Künstler und Tarot-Leser Ron Edward Ingalla schaut außerdem mit Schwämmen in die Zukunft. nym

Eröffnung: 13. 9., 16–20 Uhr; Besuch nach Vereinbarung: Flurr70@gmail.com, Potsdamer Str. 70