was tun in bremen?
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Sa, 31. 8., ab 15 Uhr, Altes Zollamt, Hansator 1

Mehr als nur Bremensien

Das Beste am hunderprozentig Bremischen Line-up ist, dass man es ihm nicht anmerkt. Im Ernst: Das Überseefestival der Musikszene Bremen hat für seine inzwischen neunte Ausgabe ein beachtliches Programm auf die Beine gestellt. Im Alten Zollamt und drumherum sind am Samstag 14 Bands zu sehen, die von Rap über Progrock und Soul bis zu Electro zeigen, was Bremen genreübergreifend zu bieten hat. Pflicht ist ab Mitternacht Bremencore-Legende Mörser in der Zollkantine. Und es lohnt sich wirklich, ein paar Stunden früher zu kommen.

Ab Mi, 4. 9., 20 Uhr, Lagerhaus

Jetzt wird’s ernst

Das Improtheaterfestival „Fliegende Funken“ hat sich für dieses Jahr erstmals einen ausdrücklich politischen Schwerpunkt gesetzt. In acht Shows und elf Workshops kommen Künstler*innen aus den USA, Israel und dem arabischen Raum zu Wort – inhaltlich geht es um queere Identitäten und Rassismuserfahrungen. Und auch wenn es um ein Miteinander auf Augenhöhe geht, ist das Ensemble Astronomy Club eine Extra-Erwähnung wert: Das frisch von Netflix versplichtete schwarze Improteam gibt in Bremen seine erste Show außerhalb der USA.

Fr, 6. 9., 21 Uhr, Friese

Zwei goldene Geburtstage

Der Golden Shop im Viertel wird zwölf und der hauseigene Verlag immerhin auch schon zwei – natürlich wird das gefeiert. Neben Musik von Dire Wolves und Pony und Reter und DJ Rimini steht diesmal auch die Premiere von Jens Genehrs Buch „Valentin“ auf dem Programm: die Geschichte des U-Boot-Bunkers als Comic. Auf Grundlage historischen Film- und Fotoaufnahmen und Tagebuchaufzeichnungen eines Zeitzeugen erzählt Genehr vom Bau des Nazi-Bunkers, bei dem Tausende von Zwangsarbeitern ums Leben kamen.

Fr, 6. 9., 18 Uhr, Zentralbibliothek, Wall Saal

Nach den Sowjets

Während der Perestroika hat Fotograf Grygoriy Okun die Menschen der untergehenden Sowjetunion porträtiert. Im Kontrast zu sozialistischen Ikonen und verblassender Propaganda zeigen Okuns Schwarz-Weiß-Bilder das alltägliche Leben auf der Straße und dokumentieren nebenher auch die enorme Größe des roten Ostens. Der Autodiakt Okun hat sich von der Küste des heutigen Litauens und Lettlands bis zur Krim und dem Kaukasus vorgearbeitet. „Zeitstempel 80 x 90“ ist bis zum 5. Oktober im Wall-Saal der Stadtbibliothek zu sehen. (jpk)