Knapp vor der Wahl

Je nach Umfrage: SPD etwas vor oder gleichauf mit der AfD

Michael Kretschmer und Dietmar Woidke haben vielleicht auf den ersten Blick nicht so viel gemeinsam. Doch den CDU-Ministerpräsidenten von Sachsen und den SPD-Regierungschef von Brandenburg eint die Frage, ob sich ihre Parteien bei den Landtagswahlen am 1. September als stärkste Kraft behaupten können oder nicht. In den jüngsten Umfragen in Brandenburg hat die SPD zur Aufholjagd angesetzt und ist gleichauf mit der AfD oder knapp vor ihr, in Sachsen liegt die CDU inzwischen mit Abstand vor der AfD.

Matthias Platzeck zeigte sich kürzlich besorgt über die Umfragewerte. „Wir sollten nicht versuchen, uns damit zu beruhigen, dass es nur Protest ist“, sagte der frühere Brandenburger SPD-Ministerpräsident. Es sei mit Sicherheit Protest dabei. Er macht aber auch eine „ungute Grundstimmung“ in Teilen der Bevölkerung in Ostdeutschland aus, die aus seiner Sicht mit den Ereignissen seit der Wendezeit zu tun hat: Um- und Zusammenbrüche, Finanzkrise, Flüchtlingsbewegung.

In Brandenburg ist offen, ob die SPD nach rund 30 Jahren weiter am Ruder sein wird. In den jüngsten Umfragen lagen SPD wie AfD je nach Institut bei 20,3 Prozent der Zweitstimmen oder bei 21 Prozent – oder die SPD hatte mit 21 Prozent die Nase knapp vorn vor der AfD mit 20 Prozent. Die CDU rangiert zwischen 17 und 18 Prozent, die Linke zwischen 14 und 15 Prozent, die Grünen zwischen 14 und 14,8 Prozent. Die FDP kommt auf 4,9 bis 5 Prozent, die Freien Wähler erreichen 4 bis 5 Prozent. (dpa)