Kunstverein Neukölln: Die Farbe nach Außen tragen
Wie viel Lichtdurchlässigkeit braucht die Farbe, um sich den Weg über die Leinwand zu bahnen? In der von Barbara Duisberg kuratierten Ausstellung „Schimmern 01“ konfrontiert Vera Oxfort das Phänomen leuchtender Farbe mit der Kraft dunkler Ränder. Auf „Lume 1“ und „Hydro“ strebt tiefes Blau vom erhellten Zentrum weg und zieht den Bildraum genüsslich ins Außen, ins allumfassende Grau der umliegenden Wände. Und wie die weißen und pinken Felder auf „Pacifica“ von Bettina Weiß in schlanke Dreiecke auslaufen und dabei von kupfern-goldenen Spitzen flankiert werden, wie sie auf dem Holzquadrat, auf dem sich diese grafische Begegnung aus Acryl und Pastell abspielt, in die Höhe treiben – drängt sich „Metropolis“ ins Gedächtnis, diese zweigeteilte Stadt aus Licht und Dunkel. Hier scheint sie nun in Farbe getaucht, während die entgegengesetzten Kräfte immer noch aufeinander zu und voreinander weg treiben. Die Installation „Dark Red“ von Claudia von Funcke schließlich schenkt dem Licht eine buchstäbliche, feurige Behausung. nym
Bis 15. 9., Mi.–So. 14–20 Uhr, Mainzer Str. 42
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen